Mit Millionen fördert Brüssel angesichts von Absatz- und Kostenkrise die Vernichtung von Wein. Als einziges deutsches Anbaugebiet beteiligt sich Württemberg. Grund: der hohe Anteil roter Trauben.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Zum ersten Mal seit vielen Jahren soll in Deutschland wieder in großem Stil überschüssiger Wein vernichtet werden. Im Zuge eines EU-Hilfsprogramms sollen 8,3 Millionen Liter roter Qualitätswein aus dem Anbaugebiet Württemberg zu Industriealkohol gebrannt werden; dies entspricht etwa acht Prozent der im Vorjahr geernteten Weinmenge. Nach Kenntnis des Stuttgarter Agrarministeriums ist Württemberg das einzige deutsche Anbaugebiet, das die von Brüssel geförderte „temporäre Krisendestillation“ nutzen möchte.