Europäer legen offenbar immer mehr Wert auf das Recycling von Plastikverpackungen. Wie das EU-Statistikamt Eurostat bekannt gibt, hat sich die Zahl in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.

Luxemburg - Das Recycling von Plastikverpackungen in Europa nimmt immer mehr zu. Rund 42 Prozent des Kunststoffverpackungsmülls in der EU wurden 2016 wiederverwendet, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. 2005 hatte der Anteil noch bei 24 Prozent gelegen. Der Rest wird üblicherweise entweder verbrannt oder landet in der Umwelt.

 

In den vergangenen Jahren gab es zunehmend mehr Verpackungsmüll. 2017 wurden in Deutschland laut Verpackungsbranche knapp 4,4 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen produziert. Ein Grund: Es gibt mehr Single-Haushalte, die ihr Essen in kleinen Mengen möchten - also mehr Verpackungen für weniger Inhalt.

Große Schwankungen wegen Großprojekten

Insgesamt recycelten die 28 EU-Länder 2016 laut Eurostat 55 Prozent ihrer Abfälle. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2010. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind Abfälle aus dem Bau wie Bauschutt, Sand, Zement oder Fensterglas oder mineralische Abfälle etwa aus Minen. Bei diesen Zahlen gebe es zu große Schwankungen - je nachdem, ob Großprojekte stattfinden.

Bei Siedlungsabfällen - hauptsächlich Müll aus Haushalten - wurden 46 Prozent recycelt. Elektroschrott wurde zu 41 Prozent wiederverwertet. In alten Computern, Mobiltelefonen oder Kühlschränken sind oft wertvolle Minerale verarbeitet.