In allen christlichen Ländern, in welchen an Heilig Abend die Geburt Jesu Christi gefeiert wird, kennt man den Brauch des Aufstellens einer Weihnachtskrippe. Doch woher rührt diese Tradition? Die älteste Krippe befindet sich an einem ganz besonderen Ort.

Digital Desk: Sandra Hartmann (shm)

Wenn der Christbaum geschmückt wird, werden auch diese Figuren häufig aufgestellt: Caspar, Melchior, Balthasar, der Ochs, der Esel,die Hirten, Engel, Maria und Josef und natürlich das Christuskind. Viele Menschen haben die Figuren der Weihnachtskrippe in unterschiedlichster Form und Farbe zu Hause – aus Holz geschnitzt neben dem Christbaum stehen oder aus filigranem Glas auf der Fensterbank.

 

Die Weihnachtskrippe ist eine dreidimensionale Nachbildung der Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Christi. Laut dieser Geschichte zogen Josef und seine schwangere Verlobte Maria nach Bethlehem, um an einer Volkszählung teilzunehmen.

Wie die Weihnachtskrippe zu ihrem Namen kam

Kurz vor dem Ziel begannen bei Maria die Wehen einzusetzen. Sie fanden in keiner Herberge eine Unterkunft, weshalb sie ihr Kind in einem Stall mit einer Futterkrippe zur Welt brachten. In diese Krippe legten die Eltern das Jesuskind, welche der Weihnachtskrippe ihren Namen gab.

Die vermutlich älteste Krippe der Welt befindet sich in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Der Kanoniker Pandolfo stiftete eine Kapelle in einem Seitenschiff der Santa Maria Maggiore in Rom. In dieser Kapelle befindet sich ein Altar mit verstellbaren Alabasterfiguren des Florentiner Bildhauers Arnolfo di Cambio aus dem Jahr 1291. Die Figuren stellen die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar.

Die älteste dokumentarische Bezeugung einer krippenartigen Darstellung findet sich übrigens in einem Vertrag von 1384. Ein Künstler soll eine Weihnachtskrippe aus hölzernen Figuren fertigen.

Laut diversen Krippenmuseum wie etwa dem oberhessischen Weihnachtskrippen-Museum ist das traditionelle Aufbauen von Weihnachtskrippen dem Heiligen Franz von Assisi zu verdanken. Dieser stellte die Weihnachtsgeschichte wohl erstmals im Jahr 1223 mit lebenden Personen und Tieren wie Ochs und Esel nach. Als Schauplatz soll er eine Höhle in einem Wald nahe des Klosters Greccio ausgewählt und darin eine Futterkrippe aufgestellt haben. Dort soll er anschließend eine Weihnachtspredigt gehalten und die anschauliche Szenerie genutzt haben, um Gläubigen, die nicht lesen konnten, das vermutlich aus dem 2. Jahrhundert datierende Weihnachtsevangelium des Lukas in Bildern näherzubringen.

Da im Weihnachtsevangelium vor allem von einem in einer Futterkrippe liegenden Kind berichtet wurde, ging man davon aus, dass das Neugeborene aus einer mittellosen Familie und somit aus dem einfachen Volk stammen musste. In der Folge wurde vielfach nur das Bild von Jesus in der Krippe als Darstellung der Heiligen Nacht verwendet. Erst später kamen auch die anderen Figuren und Tiere hinzu.

In den Darstellungen der westlichen Kirchen steht die Krippe in einem Stall, wohingegen die östlichen Kirchen auf ihren Ikonen eine Höhle zeichnen. In manchen Ländern begleiten Kamele die Heiligen drei Könige, in anderen wiederum wird ein Tipi anstatt eines Stalles aufgestellt. Die Krippen aus Afrika sind meist aus Holz, in Südamerika aus Ton, in Asien aus Bambus, Stoff und Perlmutt.