CDU und CSU müssen sich entscheiden, ob sie Ungarns Premier Viktor Orban weiter in ihrer europäischen Parteienfamilie dulden wollen. Es ist Zeit für eine härtere Linie, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Die Angst vor dem endgültigen Bruch, die hinter der Vermittlungsmission von Manfred Weber, dem Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) und ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl, am Dienstag in Budapest steckte, ist verständlich. Wenn Europas Christdemokraten die ungarische Schwesterpartei Fidesz von Viktor Orban aus der EVP werfen, könnte das die politische Spaltung des Kontinents vertiefen. Als die konservativen britischen Tories einst die gemeinsame EVP-Fraktion im Europaparlament verließen, kam das der Ouvertüre zum Brexit gleich.