Für viele Bürger wäre die Online-Wahl eine bequeme Alternative zur Präsenz- oder Briefwahl. Ist die Internet-Abstimmung mittlerweile möglich?

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Bei der Europawahl 2024 ist es nicht möglich, online zu wählen. Wahlberechtigte können ihre Stimme entweder im Wahllokal oder per Briefwahl abgeben. Die Adresse des Wahllokals wird mit der Wahlbenachrichtigung mitgeteilt. Wie Sie die Briefwahl beantragen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

 

Befindet man sich im Ausland, bleibt nur die Briefwahl, wenn man nicht extra nach Deutschland reisen möchte. Wer dauerhaft im Ausland lebt, muss sich dafür zunächst in ein Wählerverzeichnis eintragen lassen. Ist man nur vorübergehend nicht in Deutschland, aber weiterhin hierzulande gemeldet, wird man automatisch in das Wählerverzeichnis der jeweiligen Gemeinde eingetragen und kann die Briefwahl beantragen.

Lesetipp: Was passiert, wenn man nicht wählen geht?

Warum kann man nicht online wählen?

Eines der großen Argumente, die in Deutschland gegen die Einführung von Online-Wahlen angeführt wird, ist das IT-Risiko. Die Gefahr durch Cyberangriffe und andere Manipulationen ist groß. Ganz davon abgesehen erfordert die Geheimhaltung bei einer Online-Wahl einen hohen technischen Aufwand.

Zudem hätten vielleicht nicht alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit, online abzustimmen, und sei es nur, weil ihnen die technische Kompetenz fehlt. Hinzu käme, dass die Stimmerhebung durch eine Online-Wahl möglicherweise für viele Wähler intransparent erschiene. Das Vertrauen in die Wahl als solche also mit dem Verfahren unterwandert werden könnte.

Aus den genannten Gründen ist es eher unwahrscheinlich, dass in Deutschland in den kommenden Jahren bei Wahlen online abgestimmt werden kann. Für all diejenigen, die lieber von zu Hause aus ihre Stimme abgeben möchten, bleibt daher aktuell nur die Briefwahl.