Auch wenn es den Namen Syntegon erst seit Anfang des Jahres gibt, das Unternehmen ist deutlich älter. Als Bosch Verpackungstechnik ist es groß geworden. Die neuen Eigentümer forcieren nun die nachhaltige Verpackung.

Stuttgart - Syntegon, Hersteller von Verpackungsmaschinen in Waiblingen, hat wegen der Corona-Krise seine Service-Aktivitäten ausgebaut. Weil die Kunden, die vorwiegend aus der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie kommen, im Zuge der Pandemie ihre Produktion gesteigert haben, würden nun vermehrt Ersatzteile nachgefragt, teilt Syntegon, die frühere Bosch-Bereich Verpackungstechnik mit. Der Kundendienst, dazu gehören Wartung aber auch die Inbetriebnahme neuer Anlagen, würde verstärkt auf virtuellem Wege vorgenommen. Dringende Service-Einsätze des Unternehmens könnten trotz internationaler Reisewarnungen auch vor Ort vorgenommen werden, da Syntegon weltweit Niederlassungen hat. Wie stark das Service-Geschäft wegen Corona zugenommen hat, sagt das Unternehmen nicht. Früheren Angaben zufolge erzielt das Unternehmen rund ein Drittel des Umsatzes im Service.

 

Im vergangenen Jahr hat Bosch die Verpackungstochter an die Beteiligungsgesellschaft CVC Capitals Partners aus Luxemburg verkauft. Seit Anfang des Jahres firmiert das Unternehmen nun unter dem Namen Syntegon. Zu den Kunden des Waiblinger Unternehmens gehören Pharmakonzerne wie Pfizer und Novartis sowie Nahrungsmittelhersteller wie Albgold, Mars und Nestle.

Fasern statt Kunststoff

Syntegon setzt insbesondere auf eine nachhaltige Verpackung. Statt Kunststoff soll es etwa faserbasierte Verpackungen geben. Aufgrund ihres Formats können darin verpackte Nahrungsmittel oder Kosmetika im Verkaufsregal gut gestapelt werden. Entsorgt wird die Verpackung, die voll recycelt werden kann, in der Altpapiertonne. Kunden, die umstellen wollen, müssen sich dafür nicht gleich eine neue Anlage kaufen. Vielmehr bietet Syntegon einen entsprechenden Umrüstsatz an. Und für die Pharmaindustrie hat die frühere Bosch-Tochter eine Lösung, um auch kleinere Chargen an flüssigen Medikamenten abfüllen zu können. Syntegon präsentiert seine Lösungen derzeit auf einer virtuellen Hausmesse, die anstelle der Corona-bedingt abgesagten Branchenmesse Interpack stattfindet. Das Interesse der Kunden an dieser Veranstaltung sei groß, sagte ein Sprecher. Zahlen nannte er nicht.

Die rund 6100 Mitarbeiter von Syntegon haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Auftragseingang im Bereich Nahrungsmittel habe sich 2019 positiv entwickelt; bei Pharma stagniere er. Zum Ergebnis sagt das Unternehmen nichts.