2003 steigt Cottbus wieder ab, eineinhalb Jahre später wird Eduard Geyer entlassen. Er geht anschließend nach Dubai, wird danach noch einmal Trainer in Leipzig und Dresden – an die alten Erfolge aber kann er nicht mehr anknüpfen. Energie Cottbus spielt zwischen 2006 und 2009 noch einmal in der Bundesliga und ist bis heute der letzte Erstligist aus dem Osten.

 
Wie groß ist heute im Fußball das Gefälle zwischen dem Westen und dem Osten?
Der Osten ist hoffnungslos abgehängt. Der Profifußball wird vom Geld regiert – und das sitzt im Westen. Es gibt zwar auch hier viele Betriebe, Unternehmen und Niederlassungen. Aber die Hauptsitze sind eben im Westen – und unterstützen nicht Dresden, sondern Bochum oder Köln. Von den großen Clubs gar nicht zu reden – da liegen mittlerweile viele Welten dazwischen.
Was bedeutet das für den Ostfußball?
Wir müssen damit leben, dass die zweite Liga das höchste der Gefühle ist. RB Leipzig ist eine Ausnahme, dank des Geldes von Red Bull wird der Aufstieg in die Bundesliga nur eine Frage der Zeit sein. Für die anderen Vereine aber ist das kaum zu erreichen. Das ist traurig, denn ich hatte mir immer gewünscht, dass zumindest zwei Ostclubs in der Bundesliga spielen.
Jetzt gibt es null Bundesligisten und in Leipzig und Union Berlin nur zwei Zweitligisten.
Es bringt nichts zu jammern. Wir müssen aus unseren Bedingungen das Beste rausholen. Dresden. Magdeburg, Jena, Erfurt, Halle – das sind alles Clubs, die unheimlich viele Fans haben. Sie haben auch alle schöne neue Stadien oder bekommen demnächst welche. Es läuft also – aber eben auf niedrigem Niveau. Alles ist für die dritte Liga ausgelegt. Wenn in dieser Saison Dynamo Dresden in die zweite Liga aufsteigt, wäre es zumindest ein Anfang.
Seinen Tee hat Eduard Geyer längst ausgetrunken. „Bleiben Sie noch etwas hier und schauen sich die Stadt an. Es lohnt sich“, sagt er zum Abschied und verlässt den Schillergarten. Unter seinem Arm klemmt die „Bild-Zeitung“, darauf die Schlagzeile: „Dynamo Dresden ist nicht zu stoppen.“