Trainer von Allianz MTV Stuttgart Warum Tore Aleksandersen seinen Vertrag verlängert

Seine Botschaften kommen an: Tore Aleksandersen bleibt Trainer von Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart. Foto: Baumann

Der Norweger bleibt eine weitere Saison Coach des Volleyball-Bundesligisten. Die Ziele sind hoch: Es geht nicht nur darum, weiter die Nummer eins in Deutschland zu sein.

Bundesligist Allianz MTV Stuttgart ist international breit aufgestellt. Volleyballerinnen aus gleich acht Nationen gehören zum Kader, dazu kommt Tore Aleksandersen (54). Der Trainer ist Vater von zwei Töchtern (24, 21) und einem Sohn (15), seine Familie lebt Luftlinie 1550 Kilometer entfernt in Molde in Norwegen. Diese Distanz schmerzt ziemlich, und trotzdem war das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Familienrats eindeutig.

 

„Alle haben gesagt, ich solle bleiben“, sagt Aleksandersen. Also bleibt er in Stuttgart, zumindest für eine weitere Saison. „Wir sind sehr froh über diese Entscheidung“, erklärt Aurel Irion, der Geschäftsführer des Pokalsiegers, „wir wollen uns in allen Bereichen weiterentwickeln. Der Trainer ist dabei ein sehr wichtiger Baustein.“ Weil seine Arbeit die Verantwortlichen überzeugt.

Am Samstag startet die Halbfinalserie

Seit Dezember 2020 ist Aleksandersen MTV-Coach. Eine seiner schwierigsten Aufgaben war, gemeinsam mit Sportdirektorin Kim Renkema die Mannschaft für die Saison 2021/22 zusammenzustellen. Das ist ziemlich gut gelungen. Allianz MTV Stuttgart war die Nummer eins der Bundesliga-Hauptrunde, gewann den Pokal, stand im Finale des CEV-Cups. Bleibt noch der Kampf um die Meisterschaft, an diesem Samstag (19.30 Uhr, Scharrena) beginnt in den Play-offs die Halbfinalserie gegen den SSC Schwerin. Gut möglich, dass die Stuttgarterinnen am Ende das Double holen werden. „Tore Aleksandersen ist ein Trainer der alten Schule, und das ist als Kompliment gemeint“, sagt Kim Renkema, „er steht über der Gruppe und weiß, wie er sie zu führen hat. Unsere bisherigen Resultate sprechen für sich. Er hat das, was wir von ihm erwartet haben, mehr als umgesetzt – auch wenn das für die Mannschaft manchmal nicht ganz leicht ist.“

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Das liegt am Ehrgeiz des Trainers, an dessen Perfektionismus. Und daran, dass er nie zufrieden ist. „Er erwartet sehr viel, aber er glaubt auch an uns“, sagt Außenangreiferin Simone Lee, „und er ist ein großer Motivator, der uns pusht, die Besten zu sein, die wir sein können.“ Tore Aleksandersen wird freuen, dass diese Botschaft bei den Spielerinnen offenbar ankommt: „Es geht Tag für Tag darum, stärker zu werden.“ Auch in Zukunft.

Die Champions League steht auf der Agenda

Bei Allianz MTV Stuttgart wird nächste Saison auf der Agenda stehen, die Position als Nummer eins in Deutschland zu verteidigen. Und gleichzeitig sind alle Beteiligten ambitioniert genug, um auch in der Champions League (die beiden Meisterschaftsfinalisten sind qualifiziert) eine gute Rolle zu spielen. Über das Personal spricht zwar noch niemand konkret, eines aber ist für Aleksandersen klar: „Ich werde wieder eine gute Mannschaft haben, mit der wir uns auch europäisch steigern können.“

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Auf den Trainer wartet also weiterhin viel Arbeit. Kim Renkema hat keine Zweifel, dass Aleksandersen genau der richtige Mann ist für diese Aufgabe. „Er macht die Spielerinnen besser“, sagt die Sportdirektorin, die zugleich die menschlichen Qualitäten ihres wichtigsten Angestellten schätzt: „Er ist ein sehr ehrlicher Typ, mit dem man gut diskutieren kann. Und er strahlt viel Ruhe aus. Seine Erfahrung macht uns alle gelassener, das ist für den gesamten Verein sehr wichtig. Er weiß, was er tut, genießt unser volles Vertrauen. Auf ihn ist absolut Verlass.“

Der Trainer fühlt sich wohl

Wie es üblich ist bei einer Vertragsverhandlung, gibt Aleksandersen diese Komplimente gerne zurück. Er fühle sich in Stuttgart sehr wohl, habe hier eine tolle Zeit. „Die Leute im Verein helfen mir unglaublich, unser Verhältnis untereinander ist super“, sagt der Cheftrainer, „wir haben begonnen, etwas aufzubauen, tun das sehr zielgerichtet. Einiges ist schon sehr gut gelaufen, jetzt müssen wir versuchen, noch mehr Qualität zu bekommen.“ Um gute Argumente zu haben, falls der Familienrat im Hause Aleksandersen im Frühjahr 2023 erneut tagen sollte.

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