Jamaika Von Indien nach Jamaika sind es 15 000 Kilometer Luftlinie. Will man sich beiden Küchen innerhalb von Stuttgart nähern, hat man es nicht ganz so weit. Patrick Peart betreibt an der Hechinger Straße in Möhringen den Imbiss „Patrick’s Stop“, in dem er fünf Tage die Woche karibische Küche zaubert. Als Amuse-Gueule, Gruß aus der Küche und Nachtisch gleichermaßen gibt es bei Peart Dancehall in einer Lautstärke auf die Ohren, für die er eigentlich die Diskothekenkonzession ehrenhalber verliehen bekommen sollte. Bei Peart ist es aber nicht nur laut, sondern auch gut. Einmal die Woche, immer samstags, grillt er draußen hinter dem Laden würzig mariniertes Jerk Chicken, eine typisch jamaikanische Spezialität. Das Hähnchen serviert Peart mit Kochbananen sowie Reis und Bohnen (9 Euro), die mit Verzögerung eine fein nuancierte Schärfe entfalten.

 

Peart stammt ursprünglich aus Manchester auf Jamaika. 2008 kam er nach Stuttgart. Zuvor hatte er zehn Jahre lang in London gelebt, wo er seine spätere Frau, eine Deutsche, kennenlernte. Im September des vergangenen Jahres hat er seinen Imbiss am Ortsrand von Möhringen eröffnet. „Ich wollte schon immer Kochen und mein eigenes Business haben“, sagt Peart. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Menschen in Stuttgart mein Essen mögen.“ Viele seiner Gäste sind Soldaten von der US-Base, aber auch Möhringer Schulkinder fallen in der Mittagspause in Scharen ein.