Individualisierte Therapie ist das Ziel


In der dritten Gruppe fanden sich Raucher mit persönlichen Problemen zusammen. Dazu zählen unsichere Menschen ebenso wie jene mit einem Hang zur Melancholie oder Unzufriedenheit. "Diese Menschen brauchen Nikotin als Stimulans", erklärt der Tübinger Suchtexperte. In dieser Gruppe wurde eine Erfolgsquote von 33 Prozent erreicht. Der vierten Gruppe ordneten die Tübinger Forscher Raucher zu, die gewissermaßen den Adrenalinkick suchen: risikobereite Menschen, die neugierig auf Abenteuersuche gehen. In dieser Gruppe, so erläutert Batra, habe man nur wenig Erfolg bei der Entwöhnung. Nur 25 Prozent schafften den Entzug.

Nach dieser Studie wollte man in Tübingen die Erfolgsquote in jeder Gruppe noch erhöhen, indem durch eine Anpassung der Therapien individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse eingegangen wurde: In der letzten Gruppe der risikobereiten Raucher konnte man auch durch eine intensive Verhaltenstherapie mit Fokus auf Selbstkontrolle keine Verbesserung erreichen. Ein solcher Raucher brauche zum Kick seine Zigarette, meint Batra. Hingegen zeigte eine zugeschnittene Verhaltenstherapie in der dritten Gruppe der eher verunsicherten Menschen Erfolg und den schwer abhängigen Personen konnte mit Nikotinersatz weitergeholfen werden. In weiteren Forschungsarbeiten konzentriert man sich in Tübingen nun auf die hypnotherapeutische Behandlung: "Bisher gibt es dazu wissenschaftlich keine haltbaren Daten", berichtet Batra.

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