Laut SPD-Chefin Saskia Esken könnten teilzeitbeschäftigte Frauen gegen den Fachkräftemangel helfen. Sie fordert steuerliche Vergünstigungen bei mehr Wochenstunden und Investitionen in die Kinderbetreuung.

In der Debatte um den Fachkräftemangel will SPD-Chefin Saskia Esken die Erwerbstätigkeit von Frauen besonders fördern. „2,5 Millionen Frauen sind in Deutschland teilzeitbeschäftigt. Wenn die nur eine Stunde pro Woche mehr arbeiten würden, entspräche das 70.000 Vollzeitkräften“, sagte sie der „Rheinischen Post“ vom Freitag. Sie schlägt steuerliche Vergünstigungen für Teilzeitkräfte vor, wenn sie mehr Wochenstunden arbeiten. Väter sollen zudem mehr Elternzeitmonate absolvieren müssen, um Elterngeld zu bekommen.

 

„Wir wollen als SPD ein Konzept vorlegen, das gerecht und verfassungsgemäß ist“, sagte Esken der Zeitung. Der erste Schritt wäre aber, das Ehegattensplitting abzuschaffen und stattdessen ein Familiensplitting einzuführen. „Wir sollten endlich damit aufhören, ein Modell zu fördern, das Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert.“ 

Esken fordert Investitionen in Kinderbetreuung

Väter sollen Elterngeld nur dann erhalten, wenn sie mindestens sechs Monate Elternzeit nehmen, schlug die SPD-Vorsitzende vor. „Das bringt mehr Gleichgewicht in die Kinderbetreuung.“

Damit Frauen mehr arbeiten können, seien außerdem erheblich mehr Investitionen in Kitas, in Schulen und in die Tagespflege nötig, sagte die SPD-Chefin. Auch die Betreuung der Älteren werde oftmals von den Frauen übernommen.