Der plötzliche Tod der 20-jährigen Zeugin im NSU-Prozess wirft Fragen auf. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe schließt auch eine Vergiftung nicht mehr aus.

Karlsruhe - Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis weitere Analysen der Leiche einer Zeugin im Stuttgarter NSU-Untersuchungsausschuss angeordnet. Zwar hatten die Behörden am Montag mitgeteilt, die Frau sei an einer Lungenembolie gestorben. Dennoch wird nun noch untersucht, ob die Frau womöglich vergiftet wurde.

 

„Wir sind uns der Brisanz des Falles bewusst“, sagte Staatsanwalt Tobias Wagner der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Stuttgart. Damit spielte er auf den mysteriösen Tod des ehemaligen Neonazi Florian H. im Herbst 2013 an, mit dem die junge Frau aus Kraichtal (Kreis Karlsruhe) kurzzeitig liiert war. Sie war vor kurzem vom U-Ausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung vernommen worden, weil sie sich bedroht gefühlt hatte.