Mit Anschuldigungen gegen Russland im Fall Skripal war Großbritannien schnell zur Hand. Jetzt aber müssen Beweise auf den Tisch, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - Wenn es darum geht, in der Rangliste der Verschwörungstheorien einen der vorderen Plätze zu belegen, dann ist dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes ein Spitzenplatz sicher. Sergej Naryschkin sagt nämlich, dass der ehemalige russische Agent Sergej Skripal und seine Tochter, die am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im britischen Salisbury entdeckt wurden, Opfer der britischen und amerikanischen Geheimdienste seien. Das klingt nach Räuberpistole. Auf irgendeinem Feld der Verblendung wird allerdings auch dieser Samen seine Blüten treiben. Dafür ist allen voran Großbritannien verantwortlich – und die mit den Briten verbündeten Staaten dazu. Sie geben Russland mit ihrem Verhalten derzeit eine Steilvorlage.