Es ist das erste Highlight in der Karnevalssaison: Am 11.11. um 11 Uhr 11 ist auch in Stuttgart die Zeit der Narren angebrochen. Den ersten Orden hat Sozial-Bürgermeisterin Isabel Fezer bekommen.
Stuttgart - Es ist Samstagmittag, 11 Uhr. Ein Pulk von Menschen hat sich, mit Schirmen gewappnet, erwartungsfroh im Nieselregen vor der leeren Rathaustreppe versammelt. Ein japanisches Paar reckt neugierig die Hälse. „Unsere Tochter tanzt bei der Zigeunerinsel“, erklärt die Mutter. Man sei erstmals bei einem Kampagnenauftakt dabei und ein wenig fremd sei die ganze Angelegenheit schon noch. Aber man wolle den Nachwuchs natürlich unterstützen.
Die meisten anderen Besucher, darunter auch Gäste aus dem Umland, ja selbst aus Düsseldorf, sind offenbar mit den Gepflogenheiten der Tollitäten vertraut. Ein Raunen geht durch die Reihen, als die First Guggenband Stuttgart pünktlich um 11.11 Uhr um die Ecke biegt und den närrischen Lindwurm von Vertretern der elf im Festkomitee Karneval zusammengeschlossenen Stuttgarter Vereine unter lautstarkem Pauken und Trompeten vor die Tore des Bürgermeistersitzes führt. Vom Wetter lässt sich niemand verdrießen. „Was ein richtiger Narr, der hat Sonne im Herzen“, so Komitee-Präsidentin Anita Rösslein.
Erster Orden der Kampagne verliehen
Bester Laune war auch Sozial-Bürgermeisterin Isabel Fezer. Umringt von Karnevalisten verkündete sie, man bereite sich hinter verschlossenen Türen bereits intensiv auf die Verteidigung des Rathauses vor. Während es draußen in der Welt wahrlich genügend Narren gebe, regiere in der Bürgermeisterei die reine Vernunft. „Hier ist einer klüger als die andere“, witzelte die Vertreterin der Stadt. Rösslein sah das naturgemäß anders: „Da hier die Narren ohnehin tagaus tagein freien Zutritt haben, werden auch wir hineinkommen“, versprach sie. Einen Orden bekam Fezer dennoch. Es war der erste in der Kampagne 2017/2018, die kurz darauf mit einem dreifachen „Stuttgart Helau!“ endgültig eröffnet wurde.