Auch die zweite Auflage von „Fast & Forest“ wird Ende Juli in Fellbach und auf dem Kappelberg ausgetragen. Die Zuschauer erwarten bei der Nachfolge-Veranstaltung des Rems-Murr-Pokals neben Stars der Szene auch attraktive Rahmenangebote von Kids-Parcours bis Bikeathlon.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Bei der Premiere im vergangenen Sommer war das Radsport-Spektakel „Fast & Forest“ nicht vom Wetter verwöhnt. Drei Tage lang regnete es ohne Unterlass, das Straßenpflaster in der Fellbacher Stadtmitte war glitschig, auf den Mountainbike-Trails auf dem Kappelberg herrschte höchste Rutschgefahr. Und weil ein vermeintlicher Spaßvogel die Streckenmarkierungen durch den Wald umgedreht hatte, fuhr der Pulk um Radsport-Legende Karl Platt auch noch gut einen Kilometer weit in die falsche Richtung.

 

Beim Fellbacher Stadtmarketing werden die Probleme bei der Premiere unter der Rubrik „Kinderkrankheiten“ abgehakt. Denn dass das sportliche Radwochenende unterm Kappelberg möglichst zu einer dauerhaften Veranstaltung werden soll, ist für die Macher ein erklärtes Ziel. „Auch wenn nicht alles super lief, war der Auftakt sensationell. Und es gibt eben kein vergleichbares Event in der Region“, sagt Bastian Engelhaus, der neue Geschäftsführer des Vereins, über die Idee, den Radsport zu einem Aushängeschild für die Stadt Fellbach zu machen.

Die positiven Rückmeldungen haben auch die Stadtverwaltung überzeugt

Die Chancen stehen nicht schlecht: Zehn Jahre lang hatte Marc Sanwald, Radsport-Chef des TSV Schmiden, in Schorndorf, Backnang und eben Fellbach den Rems-Murr-Pokal organisiert. Jetzt arbeitet er mit seinem Kollegen Christian Schröder maßgeblich an der Kombination aus zwei hochkarätig besetzten Profi-Rennen und vielen publikumsträchtigen Angeboten für Hobbyradler mit. „Fast & Forest war nicht nur eine Werbung für den Radsport – es war auch ein Mega-Erfolg für uns, für die Stadt und die Region“, diktierte er nach der wettertechnisch durchwachsenen Premiere im vergangenen Jahr den Reportern in den Notizblock.

Die positiven Rückmeldungen haben inzwischen auch die anfangs eher skeptische Stadtverwaltung vom Imagefaktor überzeugt. Der lokale Einzelhandel lobt an dem Radrennen, dass es mitten in der Stadt stattfindet und reichlich Publikum in die City zieht. Die Radsportfans in der Region sind so begeistert, dass sie die Organisatoren schon Monate vor dem Termin mit Anfrage-Mails nach einer Neuauflage fluten. Und dass ARD-Kommentator Florian Naß und sein einst selbst als Profi in die Pedale tretende Mikrofon-Kollege Fabian Wegmann im Fernsehen ausgerechnet bei der Schlussetappe der Tour de France auf das Fellbacher „Fast & Forest“-Event hingewiesen haben, wurde im Rathaus ebenfalls mit Wohlwollen registriert – so oft wird Fellbach der bundesweiten Radsportszene schließlich nicht zur besten Sendezeit ans Herz gelegt.

Zur besten Sendezeit wurde Radsportfans das Fellbacher Event ans Herz gelegt

Deshalb steht der Termin für die Neuauflage in Fellbach schon fix im Kalender: Am 26. Juli, einem Freitag, soll es das Radrennen durch die Innenstadt geben, der Rundkurs führt die Fahrer der regionalen Eliteteams unter dem Stichwort „Fast“ immer rund ums Rathaus. Auf den Mountain-Bike-Kurs in den „Forest“ geht es dann zwei Tage später am Sonntag, ausgeschildert werden erneut verschiedene Strecken durch den Schurwald.

Organisatorisch stellt die Logistik für die zwei Renntage der Veranstaltung durchaus eine Herausforderung dar. Mit Start und Ziel müssen auch Festbühnen, Sponsoren-Zelte und Catering-Stände umziehen. Beim City-Rennen durch die Innenstadt am Freitag ist deshalb der Palm-Platz vor der Schwabenlandhalle der zentrale Punkt, am Sonntag die Kelter der Fellbacher Weingärtner, wo es auch Live-Musik und einen „Bikeathlon“ geben soll. Die prominenten Starter schießen mit Laser-Waffen auf die Scheiben, nur wer auch treffsicher ist, kann sich die Strafrunde im Sattel sparen. Geplant ist auch, das Ziel beim Radrennen durch die Stadt am Freitag vom Rathaus zur Musikschule zu verlegen. Das dient nicht nur der Sicherheit, falls es wieder regnen sollte, weil die Reifen auf dem Asphalt besser haften als auf Steinpflaster. Engelhaus und Sanwald erwarten auch fürs Publikum attraktive Sprints, wenn die Fahrer auf den letzten Metern noch mal alles geben.

Fan-Ride
 Gemeinsam mit Stars wie dem Mountainbike-Weltmeister Karl Platt in die Pedale zu treten, ist ein Wunsch, von dem viele Hobby-Radfahrer träumen. Bei der zweiten Auflage von „Fast § Forest“ Ende Juli soll das Realität werden können. Zwischen den Renntagen Freitag und Sonntag ist am Samstag ein „Fan-Ride“ geplant, bei dem prominente Fahrer und ambitionierte Amateure gemeinsam auf die Strecke gehen. Das soll nicht nur Spaß machen, sondern auch dem guten Zweck dienen – wer fahren will, darf gerne spenden.

Meet & Greet
 Dass es bei der Premiere vergangenes Jahr zu atmosphärischen Störungen kam, wäre zu viel gesagt. Doch Luft nach oben war in der Kommunikation schon – etwa wenn es um Zeitpläne für wegen des Rennens gesperrte Straßen und wegfallende Parkplätze geht. Auch deshalb soll es bei der Neuauflage ein Bonbon für diverse Geschäfte geben: Beim „Meet & Greet“ kommen Radstars im Vorfeld der Rennen zu Terminen etwa in der Markthalle oder bei Bücher-Lack.