Der Feinstaubalarm in der Landeshauptstadt gilt auch über das Wochenende hinaus. Die seit Wochenbeginn am Neckartor gemessenen Werte liegen nach wie vor weit über dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Erst ab Montag ist mit Regen und damit auch mit einem Ende des mehr als zwei Wochen andauernden Alarmzyklus zu rechnen.
Stuttgart - Der aktuell ausgerufene Feinstaubalarm in der Landeshauptstadt dauert noch bis mindestens kommenden Montag an. Nach Angaben der Stadt vom Freitag sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) noch mindestens bis zum Wochenbeginn ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre voraus. An solchen Tagen ist mit einer hohen Konzentration von Feinstaub und Stickstoffdioxid im Talkessel zu rechnen.
Erst für Montag, spätestens Dienstag prognostizieren die Meteorologen im Zuge steigender Temperaturen Regen, der die Schadstoffe aus der Luft wäscht. Der derzeitige Feinstaubzyklus, der seit dem 16. Januar gilt, ist damit definitiv der längste seit Einführung des freiwilligen Alarms im Januar 2016. Trotz des Alarms war die an der Messstation Neckartor ermittelte Luftqualität in den vergangenen Tage miserabel: Der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde seit dem 20. Januar bis einschließlich Donnerstag täglich um mehr als die Hälfte überschritten. Spitzenreiter war dabei der vergangene Montag, 23. Januar: Die vorläufige Messung ergab einen Tagesmittelwert von 188 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Wert lag damit sogar über dem am Neujahrstag 2017 gemessenen Wert von 174 Mikrogramm, der vor allem auf die Luftbelastung durch das Silvesterfeuerwerk zurückgeführt wird.
Wenn die Werte bis einschließlich Sonntag über dem zulässigen Grenzwert liegen, wären am Neckartor im Jahr 2017 außerdem bereits mehr als die Hälfte der pro Jahr zulässigen 35 Überschreitungstage erreicht. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren die Grenzwerte an 63 Tagen überschritten worden. Autofahrer sind für die Dauer des Alarms weiterhin aufgefordert, auf ihr Fahrzeug zu verzichten und stattdessen auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Auch die Bildung von Fahrgemeinschaften wird empfohlen.
An Feinstaub-Alarmtagen können Erwachsene im Einzugsbereich des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) weiterhin zum ermäßigten Einzelticketpreis Busse und Bahnen nutzen. Fahrgäste können zudem das Viererticket zum Kinderpreis kaufen.
Rekordbelastung am vergangenen Montag: Werte lagen über Neujahrstag 2017
Auch die Mobilitätsanbieter car2go und moovel bieten ihren Kunden während der Alarmtage Vergünstigungen an. Weitere Informationen über die Dauer des Feinstaubalarms finden Interessierte auf der Homepage sowie den Social-Media-Kanälen der Stadt. Darüber hinaus werden die Bürger via Radio und Zeitungen sowie über Anzeigentafeln über die aktuellen Entwicklungen informiert.