Die Technik im Bürgerhaus Kernen bedient das erfahrene Team der Nachbarn. Die Techniker und das Team der Schwabenlandhallen Betriebs GmbH aus Fellbach werden unter anderem für Ton- und Licht im Bürgerhaus sorgen.

Fellbach/Kernen -

 

Veranstaltungstechnik ist ein breites Feld, das permanent Neuerungen unterworfen ist. Hier sind Fachleute gefragt. Das ist auch der Gemeinde Kernen bewusst, die sich für ihr neues Bürgerhaus deshalb Fachkompetenz von außen holt – aus der Nachbarschaft. Die Techniker und das Team der Schwabenlandhallen Betriebs GmbH aus Fellbach werden künftig unter anderem für Ton- und Licht(effekte) im Bürgerhaus sorgen. „Wir haben jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet, seit 1976 sind wir hier gut unterwegs“, sagt Jens Mohrmann, Direktor der Schwabenlandhalle (SLH), dessen Team angefragt wurde und künftig neben der SLH und der Alten Kelter auch das Bürgerhaus in Kernen bei der Veranstaltungstechnik betreuen wird.

Die Fellbacher ins Boot geholt

Robert Eising, der als Meister für die Technik in der Alten Kelter zuständig ist, wird nun auch das Bürgerhaus „bespielen“. Er und seine Leute haben derzeit alle Hände voll zu tun. Am Dienstag wurden die 700 Stühle angeliefert. Neben Technik, Sound, Beschallung, Licht und anderen technischen Anforderungen sowie den Garderobenservice ist das Team der SLH auch für die Bestuhlung zuständig. Mohrmann war vor Ort und lobt die Wahl. An der Stuhllehne kann elektronisch die Platznummer einprogrammiert werden: „Das ist der neueste Standard“. Stapeln und stellen kann man die Stühle auch sehr gut, freut er sich. Bevor sie diesen Servicepartner gewählt hat, hat die Gemeinde Kernen sich Rat und Hilfe bei Ingenieurbüros geholt. Erst in Absprache mit diesen hat sie die Fellbacher ins Boot geholt, sagt Hauptamtsleiter Bernhard Bühler. „Das Team der Schwabenlandhalle wird mit der Ausstattung zurecht kommen“, ist sich Mohrmann sicher. „Unsere Leute sind Profis, auch hier bei uns im Haus müssen wir manchmal Geräte dazu mieten. Jetzt am Wochenende bei der Eröffnung ist erst mal wichtig, dass sich die Gäste wohl fühlen. Danach kann man immer noch nachjustieren.“

Schon einige hochkarätige Veranstaltungen

Dieser Meinung ist auch Sabine Payer-Herkommer. Sie ist erst vor sechs Wochen als „Hallen-Managerin“ von Weinstadt in die Gemeindeverwaltung Kernen gekommen und freut sich auf das neue Haus, in dessen Terminkalender schon einige hochkarätige Veranstaltungen stehen. Nächste Woche ist die Kerner Volksbank mit ihrer Vertreterversammlung im neuen Gebäude. „Da sind wir gleich richtig gefordert“, sagen Payer-Herkommer und Mohrmann. Die Chemie zwischen den beiden stimmt.

Sie stimmt auch zwischen Kernen und Fellbach. „Wir arbeiten auf interkommunaler Ebene schon viele Jahre gut zusammen, etwa bei der Volkshochschule“, sagt Bühler. Deshalb setzt Kernen auch beim neuen Haus auf die erfahrenen Leute der SLH und rechnen diese Dienstleistung pro Event und stundengenau ab. „Wir haben in dieser Hinsicht keinerlei Erfahrung, wir hätten alles selber aufbauen müssen“. Für die Nutzung des Bürgerhauses gibt es eine Gebührenordnung, erklärt Bühler. „Jeder muss zahlen, auch die ortsansässigen Vereine.“ Noch sucht die Gemeinde Kernen einen Hausmeister für das Bürgerhaus. Den stellt die Schwabenlandhalle nicht.

Küche im Bürgerhaus voll ausgestattet

Auch das Catering wird nicht aus Fellbach kommen. Die Küche im Bürgerhaus ist voll ausgestattet, neben den Küchengeräten gehören dazu auch Geschirr und Gläser. Das Catering übernehmen, wie bereits in der Glockenkelter Stetten und der Alten Kelter Rommelshausen, ortsansässige Gastronomie-Betriebe und Weingüter. Andere Caterer dürfen nicht gebucht werden. Vereine können die Verpflegung auch in Eigenregie übernehmen. Einen Techniker müssen sie aber immer hinzuziehen, sagt Bühler, das schreibe die Sicherheit vor. Das bedeutet, dass es im Bürgerhaus keine Veranstaltung ohne SLH-Personal gibt.

Die neue Herausforderung will Mohrmann mit dem vorhandenen Personal meistern: „Neueinstellungen gibt es nicht. Vorerst!“ Bei den Umstuhlern wird er wohl über kurz oder lang den einen oder anderen zusätzlichen 450-Euro-Job schaffen müssen, denn wenn die Hallen in Fellbach in der kühleren Jahreszeit gut gebucht und das Bürgerhaus aus seiner Anfangsphase in einen konstanteren Betrieb übergeht, „wird es vielleicht zu Engpässen kommen“.

Möglichkeiten der Synergie

Mohrmann wertet die Wahl der Gemeinde Kernen, die Veranstaltungstechnik der Schwabenlandhalle zu übertragen, als Lob für sich und sein Team. Und er sieht Möglichkeiten der Synergie. „Wenn bei uns mal kein Platz mehr für einen Kunden ist oder das Angebot des Bürgerhauses besser passt, sehe ich keine Probleme, dass wir uns gegenseitig empfehlen.“ Dasselbe wird auch Sabine Payer-Herkommer tun. Fellbach und Kernen wachsen also durch das Bürgerhaus noch enger zusammen.