Die in Fellbach beheimateten Fachleute des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart stoßen häufig auf gesundheitlich bedenkliche Stoffe. Besonders oft werden sie fündig, wenn Produkte über Social-Media-Kanäle beworben werden.

Die Käufer des als rein pflanzlich beworbenen Potenzmittels dürften ihre Wahl nicht bereut haben. Denn neben allerlei Kräutern enthielt die erhebende Mischung auch Sildenafil. Pharmakologisch Versierte wissen, dass es sich dabei um den maßgeblichen Wirkstoff von Viagra handelt. „Die Dosis war in dem Rahmen, dass sie Wirkung gezeitigt hätte“, erklärt Volker Renz, der Leiter des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Stuttgart. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des an der Fellbacher Schaflandstraße beheimateten Amts haben die Zutat, die in einem Pflanzenprodukt nichts zu suchen hat, entdeckt. Dass es sich bei der chemischen Wirkungsverbesserung um kein Kavaliersdelikt handelt, zeigt ein Blick auf die Liste der Nebenwirkungen, die in seltenen Fällen bis zu Herzversagen führen können.