Annalena Baerbocks Konzept einer feministischen Außenpolitik verfolgt viele richtige Anliegen. Doch wozu braucht es dazu ein spezielles Etikett? Eine Diplomatie, die sich auf Feminismus verengt, wäre zu eindimensional, meint StZ-Autor Armin Käfer.
In Afghanistan beruht die Politik der Taliban auf Unterdrückung der Frauen. Im Iran waren es vorrangig Frauen, die gegen das inhumane Regime der Mullahs aufbegehrt haben. Sie leiden am stärksten darunter. In der Ukraine wird sexuelle Gewalt zur Kriegswaffe russischer Soldaten – Opfer sind die Frauen. Die Welt bietet offenkundig ein weites Feld für feministische Außenpolitik. Die will Annalena Baerbock, unsere zuständige Ministerin, nun zur Leitlinie ihrer Arbeit machen. Das kämpferische Etikett soll zum Markenzeichen ihrer Politik werden. An diesem Mittwoch will sie sich dazu erklären. Wird Diplomatie damit zu einer Art Mission?