In Baden-Württemberg beginnt für die Schüler die schönste Zeit im Jahr: In den kommenden sechs Wochen rücken Vokabeln und Kurvendiskussionen in den Hintergrund, stattdessen wird ausgeschlafen und viel gereist.

Stuttgart - So unterschiedlich die Pläne der Klasse 8a am Friedrich-Eugens-Gymnasiums (FEG) für die Sommerferien auch sind, in einer Sache sind sich die 26 Schüler zwischen 13 und 16 Jahren einig: Sie freuen sich auf die kommenden sechs Wochen, fernab von Schulstress, Klassenarbeiten und Hausaufgaben. Die Gestaltung der Sommerferien könnte dabei verschiedener nicht sein – während einige Stadt und Region gar nicht verlassen und sich mit kleineren Tätigkeiten ein bisschen Geld dazu verdienen wollen, besuchen andere Schüler weit entfernte Kontinente.

 

Wie der 14-jährige Lars zum Beispiel: Er fährt mit seiner Mutter, der Schwester, dem Freund der Mutter und dessen Sohn nach Brasilien. „Wir werden die zweite Hälfte der Sommerferien dort verbringen“, sagt er. In den ersten beiden Wochen arbeitet er ehrenamtlich in einem Waldheim in der Umgebung mit. Überhaupt engagieren sich viele Schüler der Klasse 8a in den Ferien ehrenamtlich, so wie Gesche Marleen (13) und Heike (14) beispielsweise. Die beiden Freundinnen werden in der Kinderspielstadt Stutengarten mithelfen.

Der 14-jährige Ömer wird mit seiner Familie die Verwandten in der Türkei besuchen – erst geht es zu den Großeltern, dann zu einem Cousin. „Wir werden außerdem ein paar Sehenswürdigkeiten in dem Land anschauen“, sagt er. Auch Olga (14) wird ihre Verwandten besuchen, sagt sie: „Dazu werden wir nach Russland fahren.“ Nicht ganz so weit muss Lukas (13) reisen, um seine Großeltern zu besuchen: „Ich fahre an den Bodensee. Man kann dort schön Ausflüge unternehmen, außerdem gibt es dort das beste Eis weit und breit!“

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Die große Reisewelle beginnt

Flughafen: Für den ersten Freitag der Sommerferien, den 31. Juli, rechnet der Flughafen Stuttgart mit einem großen Urlauberansturm. Mit 348 angemeldeten Starts und Landungen sei es der verkehrsreichste Tag zu Ferienbeginn, teilte der Flughafen mit. Deswegen sollte ein ausreichender Zeitpuffer eingeplant werden, besonders wenn viel Gepäck aufzugeben ist. Auch für die Anreise und Parkplatzsuche sollte mit mehr Zeit als sonst üblich gerechnet werden. Wer am Vormittag fliegt, kann bereits am Abend vorher sein Gepäck einchecken. Die Bundespolizei rät außerdem, bereits 120 Minuten vor Abflug an der Sicherheitskontrolle zu sein, da auch dort mit viel längeren Wartezeiten als sonst zu rechnen ist.

Straßen: Für die Straßen rechnen die Experten am ersten Ferienwochenende mit einem hohen Verkehrsaufkommen; es wird vermutlich zahlreiche Staus geben. Sehr voll wird es am Freitagnachmittag ab etwa 14 Uhr bis in den späten Abend und am Samstag ab etwa 10 Uhr bis in den Spätnachmittag. Am Sonntag ist der Verkehrsstrom ab 13 Uhr bis in die Abendstunden am größten, es ist jedoch weiterhin der bessere Reisetag zum Ferienstart.

Autobahnen: Im Süden rechnet der ADAC auf allen Strecken mit Stau, vor allem auf der A 6 zwischen Mannheim, Heilbronn und Nürnberg; auf der A 8 zwischen Karlsruhe, Stuttgart, München und Salzburg; außerdem auf der A 7 Richtung Füssen und auf der A 95 zwischen München und Garmisch-Partenkirchen.