Der umkämpfte Markt wächst, aber nicht mehr so stark. Mehrere Anbieter haben aufgegeben, die Bahn lockt mit Sonderangeboten. Dennoch rechnet die Busbranche mit weiter steigenden Zahlen.

Berlin - Das Wachstum des deutschen Fernbusmarktes hat sich in diesem Jahr voraussichtlich verlangsamt. „Wir rechnen damit, dass etwa 25 Millionen Menschen 2016 den Fernbus genutzt haben werden“, teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Vorjahr war die Zahl nach Angaben des Statischen Bundesamts noch um knapp die Hälfte auf 23,2 Millionen gestiegen. Die Branche hatte erwartet, dass sich das Wachstum auf dem 2013 liberalisierten Markt in diesem Jahr abschwächen würde.

 

„Für 2017 gehen wir erneut von einer leichten Steigerung aus“, sagte BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. „Dabei wird die Auslastung der Fernbusse noch weiter zunehmen.“

In diesem Jahr waren weitere Anbieter von dem umkämpften Markt verschwunden. Marktführer FlixBus übernahm die Rivalen Megabus und Postbus, die Deutsche Bahn zieht ihr Angebot BerlinLinienBus nach einem kräftigen Ausbau bis zum Jahresende zurück. Während die Zahl der Fernbus-Fahrten in diesem Jahr zurückging, stiegen die Fahrkartenpreise nach Daten des Berliner Marktforschungsinstituts Iges leicht.

Die Deutsche Bahn hatte in diesem Jahr mit Fahrschein-Sonderangeboten für 19 und 29 Euro auf die Konkurrenz reagiert. Dadurch stieg im ersten Halbjahr die Fahrgastzahl in den ICE- und Intercity-Zügen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent auf 66,7 Millionen - so viele wie nie.

„Die Fernbusliberalisierung ist ein voller Erfolg für die soziale Marktwirtschaft in Deutschland“, betonte Leonard. Mittelständisches Engagement und privates Investment sorgten dafür, dass das Fahrgastaufkommen steigt.