Sound-Künstler, DJs, Programmierer und eine Band laufen zum zweiten Festival für elektronische Musik Cosmic Playgrounds in der Esslinger Dieselstraße auf. Das Programm verspricht abgefahren und anspruchsvoll zu werden.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Esslingen - Experimentell und international wird es Ende Februar in der Dieselstraße. Mit dem Mini-Festival namens Cosmic Playgrounds führt das Kulturzentrum die 2019 ins Leben gerufene Veranstaltung weiter und will damit die Lücke im elektronischen, künstlerisch-technischen Musikfeld schließen. Unterstützend zur Seite springen das Popbüro Stuttgart und das Podium Festival.

 

Die Veranstalter haben ein Programm auf die Beine gestellt, das sich vielmehr an ein technisch und musikalisch interessiertes Publikum als an feierwütige Partygäste richtet. Lokale Größen aus der Elektroszene sowie Künstler aus Argentinien, Polen und Großbritannien sind beim diesjährigen kosmischen Spielplatz dabei.

Wie man sich das vorstellen kann, erläutert Matthias Fugel von der Dieselstraße. „Wir zeigen nicht-kommerzielle Musik, die anspruchsvoll ist. Alle Acts machen Sound, den man direkt nachvollziehen kann“, so Fugel. Die Londoner Künstlerin Miri Kat etwa schreibt live Codes für den Computer, der daraus Musik macht. Verfolgen kann man die Arbeit der Musik-Programmiererin nicht nur akustisch, sondern auch auf einer Leinwand, die ihre Arbeit überträgt. Das Stuttgarter Duo Julian Maier-Hauff und Flo Huth wird eine live improvisierte Performance aus Synthesizern, Blasinstrumenten und digitalen Sounds abliefern. Der Berliner Wahlstuttgarter Julian Peuker aka Midirausch versteht sich als Sound Artist und arbeitet mit einem übergroßen Synthesizer – als Gegenpol zur digitalen automatisierten Musik. Bei Midirausch ist jedes Klangereignis unvorhersehbar.

Die Band Ätna setzt den Schlusspunkt mit einem Konzert

Der argentinische Klangkünstler Melmann wiederum erzeugt musikalische Erzählungen, die den Zuhörer in kontemplative Klanglandschaften abtauchen lassen. Mit dem von den Podium-Machern ausgewählten Künstler-Duo Nanook of the North aus Polen stellt das Festival die Verbindung zu klassischen Instrumenten und elektronischem Sound her. Piotr Kalinski und Stefan Wesolowski haben sich für ihr Musik-Duo nach dem Stummfilm Nanook of the North, zu deutsch: Nanuk, der Eskimo, aus dem Jahr 1922 benannt und werden am Samstag Sequenzen des Films live vertonen.

Das Line-up verspricht abgefahren, nicht alltäglich und vielleicht sogar ein bisschen anstrengend zu werden. Dem wollen die Veranstalter entgegenwirken und gegen später auch tanzbaren Sound spielen. Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen eines Konzerts. Die am Elektronica-Pophimmel aufsteigende NewcomerBand Ätna aus Dresden stattet Esslingen im Rahmen des Festivals einen Besuch ab. Damit dürfte das Mini-Festival seinen Abschluss mit einem Highlight finden.

Cosmic Playgrounds 29. Februar und 1. März ab 19 Uhr im Kulturzentrum Dieselstraße, Dieselstraße 26, Esslingen.