Der Geschäftsführer eines in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmens ist festgenommen worden. Er soll über Jahre Russland bei der Waffenproduktion unterstützt und russische Scharfschützengewehre nach Deutschland eingeführt haben.

Ein Mann aus Baden-Württemberg soll jahrelang die Produktion von Waffen in Russland unterstützt haben. Er sei am Dienstag am Flughafen in Frankfurt am Main festgenommen worden, nachdem ihn Frankreich aufgrund eines europäischen Haftbefehls inhaftiert und dann überstellt hatte, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. Der Deutsche Ulli S. habe als Geschäftsführer eines in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmens für Werkzeugmaschinen langjährige Geschäftsbeziehungen zu russischen Waffenproduzenten gepflegt.

 

Die Geschäfte verstießen demnach gegen das Rüstungsembargo nach der russischen Annexion der Krim 2014. Den Ermittlern zufolge schloss Ulli S. 2015 drei Verträge über die Lieferung von insgesamt sechs Werkzeugmaschinen samt Zubehör mit einer russischen Firma ab. Diese Maschinen hätten die Serienproduktion von Scharfschützengewehren ermöglicht. Der Geschäftsführer habe den Deal durch das Zwischenschalten anderer Unternehmen verschleiert.

Russische Scharfschützengewehre eingeführt

Das Auftragsvolumen habe zwei Millionen Euro betragen und stellt laut Bundesanwaltschaft einen gewerbsmäßigen Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz dar. Zudem hätten Mitarbeiter des baden-württembergischen Unternehmens 2015 und 2016 das russische Team geschult.

Ein weiterer Vorwurf: Ulli S. habe sich zu Testzwecken für 22.000 Euro vier russische Scharfschützengewehre besorgt und sie nach Deutschland eingeführt. Um vorzugeben, dass ein Altvertrag vorliegt, der nicht unter das Embargo fällt, habe er den Kaufvertrag um ein Jahr vordatiert.