Nach dem Brand in der Eselsmühle richten viele den Blick nach vorne. Was aber ist die Geschichte dieser Mühle?

Die Eselsmühle gehört zu den viel besuchten Naherholungszielen in der Region Stuttgart, dem Siebenmühlental, und wirbt auf ihrer Homepage mit „ein Stück heile Welt“. Seinen Namen bekommen hat das Tal in den 1930er Jahren – zu dieser Zeit begann auch die touristische Vermarktung des Tals. Die Eselsmühle hingegen ist sehr viel älter: Sie wurde vor mehr als 600 Jahren gebaut. Seit dem 15. Jahrhundert wurde hier Mehl gemahlen.

 

1582 taucht das erste Mal die Bezeichnung Eselsmühle auf. Ende des 18. Jahrhunderts kommt die Mühle in den Besitz der Familie Lorenz und bleibt dort bis 1937. Ende des 19. Jahrhunderts wird die Mühle umfangreich umgebaut. Seit 1934 gibt es elektrischen Strom.

Seit 1937 im Besitz der Familie Gmelin

1937 kauft Rudolf Gmelin die Eselsmühle, doch im Krieg wird die Mühle schwer beschädigt durch Brand- und Sprengbomben. Sie wird neu aufgebaut und erweitert. Bereits 1951 nutzen die Inhaber Demeter-Getreide zur Herstellung des Brotes. Im selben Jahr wird ein Café aufgemacht. Wenige Jahre eröffnet die Bäckerei mit sechs Holzbacköfen.

1993 übernimmt Meinrad Bauer, der Enkel von Rudolf Gmelin, den Betrieb. In diesem Jahr öffnet auch der Naturkost-Laden. In der Gastronomie werden ausschließlich Demeter- und Bio-Zutaten verwendet. Das Fleisch kommt aus der Bio-Landwirtschaft. Die Eselsmühle ist die einzig intakte Getreidemühle im Tal, in der sogar noch für den Eigenbedarf gemahlen wird.

Die Informationen stammen aus der Filderstädter Schriftenreihe zur Geschichte und Landeskunde. Dort gibt es auch einen Band zum Siebenmühlental.