Leinfelden-Echterdingens Feuerwehr hat einen neuen Einsatzleitwagen. Das Auto ist eine rollende Kommunikationszentrale voll mit Informationen zu Einsatzorten.

Leinfelden - Das neue Feuerwehrfahrzeug wirkt unscheinbar. Es ist ein Mercedes Sprinter Kleinbus. „Es sieht etwas aus wie ein Campingwagen“, sagt Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Roland Klenk mit einem Augenzwinkern bei der Übergabe vorm Feuerwehrhaus in Leinfelden. Doch der 130 000 Euro teure Sprinter ist randvoll mit modernster Technik. Davon hat die Stadt 111 000 Euro gezahlt, den Rest hat das Land übernommen. „Wir haben in der Stadt viele Investitionen geschoben. Bei der Feuerwehr haben wir es nicht gemacht. Sie soll bestens ausgerüstet sein.“ Das Fahrzeug kommt von Mercedes, der Ausbau von Barth Feuerwehrtechnik.

 

Stadtkommandant Werner Kuttler erklärt den Hintergrund: „Wir als Feuerwehr haben uns von der ältesten Bürgerinitiative zu einem modernen Dienstleister entwickelt, der an 365 Tagen rund um die Uhr einsatzbereit ist.“ Die Anforderungen an die Feuerwehr seien gestiegen. „Wir reagieren darauf mit einer verstärkten Ausbildung und neuer Technik.“

Wagen voller Informationen

Und genau da setzt der Einsatzleitwagen an. Hinter einer Schiebetür gibt es im Sprinter einen Besprechungstisch. An der hinteren Wand ist die Kommunikationszentrale mit Computern, Telefonen und Funkgeräten. Das ist das Herzstück des Wagens. „Hier haben wir Objektinformationen zu Industriebetrieben, Seniorenwohnheimen, Hotels und Sporthallen hinterlegt“, sagt Kuttler. Ist die Feuerwehr am Brandort, wird aus dem Leitwagen der Einsatz koordiniert und die dafür wichtigen Informationen abgerufen. „Das gab es noch nie, dass sämtliche Informationen für die gesamte Stadt in einem Fahrzeug gespeichert sind.“ Die Kommunikation ist auf dem neuesten Stand.

„Wir können mit dem Funkmast sogar aus dem Siebenmühlental funken. Da gibt es keinen Handyempfang“, sagt Marcus Weinmann, der Projektleiter des Einsatzleitwagens. „Das Fahrzeug ist das technologische Hirn der Feuerwehr“, bringt Weinmann es auf den Punkt. Dort können die Informationen beschafft und weiter verarbeitet werden. Auf den Computern sind Geoinformationssysteme, Sprachaufzeichnung, Wasser- und Abwasserkarten, Stadtkataster, Grundrisse, Gasanschlüsse und das per Bildschirm steuerbare Funksystem Colt.

Strukturen in Frage gestellt

Zwischen der Ausschreibung und der Übergabe sind 18 Monate vergangen. „Wir haben immer wieder über Vision und Realität gesprochen und dabei Strukturen in Frage gestellt.“ Wie viele Stunden die Gruppe diskutiert hat, vermag er nicht zu sagen. Außerdem arbeiteten sie eng mit der Stadtverwaltung zusammen.

Der Einsatzleitwagen ist das erste Gesamtfahrzeug für Leinfelden-Echterdingen. Es wird in der Feuerwache in Echterdingen stationiert, kann aber von jeder Abteilung eingesetzt werden, sagt der Stadtkommandant Kuttler.