Filderstadt lässt untersuchen, ob es sinnvoll ist, die Verwaltung in Bernhausen zu konzentrieren. Dabei soll auch die Frage beantwortet werden, ob das Technische Rathaus in Plattenhardt bleibt. Dazu gibt es widersprüchliche Meinungen.

Filderstadt - Das zentrale Rathaus ist in Filderstadt ein viel gehegter und immer wieder vorgebrachter Wunsch. Die Ämter sind bisher in Bernhausen verstreut, der technische Bereich ist gar ganz nach Plattenhardt ausgelagert. Nun gibt es einen konkreten Vorstoß, die Zentralisierung der Verwaltung umzusetzen. Anlass ist die Ortskernsanierung in Bernhausen. Mit dem Kauf des Kreissparkassen-Gebäudes hat die Stadt gute Voraussetzungen, aktiv zu werden. Der Rahmenplan, der für den Ortskern aufgelegt worden ist, sieht dort ein Bürgerquartier vor, das sowohl die Verwaltung als auch Geschäfte, ein Café oder Restaurant beherbergen könnte.

 

„Wir sind dort die Eigentümer einer nicht unerheblichen Fläche“, sagte Oberbürgermeister Christoph Traub im Gemeinderat. Bei der Untersuchung, die rund 100 000 Euro kosten soll, müsse auch die Frage geklärt werden, wie man mit der jetzigen Gebäudestruktur umgehe, ob und wie neu gebaut werden soll. Es müsse auch dafür gesorgt werden, dass genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Er selbst habe nie von einem zentralen Rathaus gesprochen, sondern den Begriff zentrales Verwaltungsgebäude verwendet.

Untersuchung kostet 100 000 Euro

Daran knüpfte der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer an. Er halte es nicht für zielführend, das Technische Rathaus von Plattenhardt nach Bernhausen zu verlegen. „Wir müssen alle Stadtteile stärken und stützen“, sagte er, weil auch Verwaltungseinrichtungen eine Belebung der Ortskerne bewirken könnten. Es sei auch fraglich, ob alle Ämter in Bernhausen untergebracht werden könnten. Die Freien Wähler würden die Untersuchung vollen Herzens mittragen, sagte ihr Fraktionschef Stefan Hermann. „Es wird nur geprüft und noch nicht entschieden“, fügte er hinzu. Man wolle auch nicht, dass die Stadtteile ausbluten. „Es muss auch nicht die ganze Verwaltung in einem Gebäude untergebracht werden“, sagte er. Es müssten auf jeden Fall die Bürgerämter als Anlaufstellen für die Leute in den Stadtteilen erhalten bleiben.

„Nicht an alten Zöpfen festhalten“

Darauf legte auch Monika Riegraf (Grüne) wert. Ansonsten zeigte sie sich offen für die Untersuchung. Sie verwies darauf, dass die Verwaltungsstellen derzeit auf mehrere Standorte verteilt sind. „Selbst in Plattenhardt ist der Technische Bereich getrennt“, sagte sie und meinte damit, dass sich das Hochbauamt nicht im eigentlichen Technischen Rathaus befindet. Für einen gemeinsamen Standort spreche, dass es nicht immer gut sei, zu telefonieren oder E-Mails zu schreiben. „Es hilft auch hier, wenn man sich in die Augen schauen kann.“ Bei der Untersuchung dürfe man auf jeden Fall nicht an alten Zöpfen festhalten. Wichtig sei, dass die Barrierefreiheit, die in den meisten Verwaltungsgebäuden noch nicht besteht, umgesetzt werde. Dem stimmte der Fraktionschef von CDU/FDP, Willy Stoll, zu. Nachdem das Gebäude an der Aicher Straße gekauft wurde, sei es nur sinnvoll, nun den nächsten Schritt zu gehen. Hinzu komme, dass das jetzige Gebäude in die Jahre gekommen sei. Es gebe viele Synergien, wenn die Verwaltung konzentriert werde. „Wir brauchen ein zeitgemäßes Verwaltungsgebäude, das der Stadt würdig ist“, sagte er.

Bei der Abstimmung sprachen sich fünf SPD-Stadträte gegen die Untersuchung aus, einer enthielt sich. Die Machbarkeitsstudie soll nach der Genehmigung des Haushalts ausgeschrieben werden.