Der britische Regisseur Richard Curtis ist zwar ein Spezialist für romantische Komödien. Aber er besitzt auch bissigen Humor. Das macht diese Geschichte eines Mannes, der in der Zeit zurückhüpfen und seine Fehler ausbessern kann, sehr vergnüglich.

Stuttgart - Mit großartigem Blick für den Witz des Alltäglichen lässt der Regisseur Richard Curtis („Tatsächlich Liebe“) seinen Protagonisten Tim Lake (Domhnall Gleeson) in der liebenswürdig komischen Familienkomödie „Alles eine Frage der Zeit“ durch verschiedene Lebenskrisen stolpern und wagt dabei einen Ausflug in die Science Fiction.

 

Tim hat nämlich ein Geheimnis: Er kann in der eigenen Lebenszeit zurückreisen, um dort Ereignisse zu verändern. SF-Fans werden von Curtis’ Umgang mit dem Element der Zeitreise allerdings etwas enttäuscht sein, denn er ordnet es nur vage in den Kontext ähnlicher Gedankenspiele ein. Den in der Filmvergangenheit vielfältig durchgespielten Schmetterlingseffekt beispielsweise tut er flugs in einem schnöden Halbsatz ab.

Bissig und skurril

Genau mit diesem Minimalismus allerdings bleibt er seinem Konzept treu. Statt sich in die komplizierten Mechanismen der Zeitreisen zu verirren, verwendet Curtis das Motiv als Katalysator: „Alles eine Frage der Zeit“ lebt von bissigem Humor und von Curtis’ Auge für skurrile Figuren und Verwicklungen.

Die charmant-schräge Leichtigkeit verliert der Film zwar zunehmend. Das ist aber auch gut so, denn nachdem Tim eine gute dreiviertel Stunde braucht, um sich dank seiner Zeitreisen Wunsch um Wunsch zu erfüllen, ist es wahrhaftig Zeit für die Katastrophe. Die kommt sehr eindrucksvoll im Kleinen und Nachdenklichen, in der Erkenntnis, dass man nicht alle Fehler ohne Konsequenzen ungeschehen machen kann – auch dann nicht, wenn man durch die Zeit reisen kann.