Die Filmschau Baden-Württemberg verspricht spektakuläre Produktionen und illustre Gäste wie Devid Striesow und Simon Verhoeven.

Filmjahrgänge schwanken qualitativ – und der aktuelle aus dem Südwesten scheint ein Überflieger zu sein. Das jedenfalls verspricht die Filmschau des Landes: An fünf Tagen laufen in den Innenstadtkinos am Schlossplatz 134 neue Filme und Serien.

 

Der Regisseur Simon Verhoeven („Männerherzen“) ist zu Gast mit „Girl You Know It’s True“ (7. 12., Gloria). Er zeichnet darin den wohl größten deutschen Pop-Skandal nach: Der Boney M-Hit-Produzent Frank Farian engagiert die unbekannten Tänzer Rob Pilatus und Fab Morvan, verwandelt sie in das Duo Milli Vanilli und feiert sagenhafte Erfolge – bis auffliegt, dass die beiden keinen ihrer Hits selbst eingesungen haben. Das verspricht unterhaltsam zu werden, der in den USA durchgestartete Matthias Schweighöfer ist als Frank Farian zu sehen. Offizieller Filmstart: 21. Dezember.

Ein Meister der schwarzen Satire

Ein Meister der schwarzen Satire ist der georgische Regisseur Dito Tsintsadze, der dem Südwesten schon lange die Treue hält. Den kultigen Ensemblefilm „Lost Killers“ (2000) drehte er einst in Mannheim, sein aktuelles Werk „Roxy“ spielt in der Landeshauptstadt. Ein introvertierter Taxifahrer (Devid Striesow) gerät da an einen russischen Mafioso und in einen lebensbedrohlichen kriminellen Strudel. „Stuttgart ist ein sehr cineastischer Drehort“, sagt Tsintsadze, der „Roxy“ für die in der Schwabenmetropole ansässige Produktionsfirma East End Film gedreht hat. Der Streifen eröffnet am 6. Dezember die Filmschau, Striesow und Tsintsadze werden anwesend sein.

Am 8. Dezember läuft die bislang teuerste Schweizer TV-Serie „Davos 1917“ (18 Uhr, Cinema) vor der TV-Premiere (ARD) zu Weihnachten. Die MFG-geförderte Produktion mit Dominique Devenport und Jeanette Hain erzählt vor der imposanten Kulisse des Bergpanoramas Graubündens, wie die europäischen Großmächte im ersten Weltkrieg ihre Agenten in die neutrale Schweiz einschleusten. Jeanette Hain wird zu Gast sein.

Ein Bond-Regisseur in Stuttgart

Der James Bond-Regisseur Roger Spottiswoode, Schirmherr des Storytelling-Instituts an der Stuttgarter Hochschule der Medien, zeigt als Weltpremiere seinen neuen Kinofilm „Either Side Of Midnight“ (8. Dezember, 16 Uhr, Cinema). Seine New York-Hommage passt in die unruhige Zeit: Er begleitet vier besorgte Charaktere, die die multikulturelle Seele der Stadt verkörpern.

Filmschau Baden-Württemberg: 6.-10- 12., Gloria, EM, Cinema.