Trotz einer Unterbrechung wegen eines Unwetters am Freitag erlebten die Besucher bei den „Flammenden Sternen“ internationale Feuerwerkskunst und Partystimmung. Was waren die Höhepunkte?

Weil gegen 21.50 Uhr ein schweres Gewitter aufzog, war das Feuerwerk des Belgiers Patrick de Winter am späten Freitagabend bei den „Flammenden Sternen“ erst einmal aufgeschoben. Die 7000 Festivalbesucher wurden aufgefordert, das Gelände im Scharnhauser Park in Ostfildern zu verlassen, um Autos oder Schutzräume aufzusuchen. „Das hat alles gut geklappt“, sagte Yannick Bindel, der Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes in Ostfildern, das mit großem Aufgebot vor Ort war. „Durch das Unwetter gab es keine Verletzten“, bestätigte Markus Oßwald, Kreisbereitschaftsleiter des DRK.

 

Der Samstag verlief ohne Beeinträchtigungen, auch wenn das Wetter erneut nicht optimal war. Am Sonntagabend war dann der große Abschluss der „Flammenden Sterne“, bei dem laut Plan mit der Gruppe Nanos Fireworks aus Griechenland Pyrotechniker das Finale bestreiten sollten, die schon vor Jahren bei dem Feuerwerksspektakel zu Gast waren. Sie wollten mit ihrer Choreografie das Thema Krieg in den Blick nehmen.

Die größte Aufregung aber herrschte bereits zum Auftakt am Abend und in der Nacht zum Samstag. Erst mit gut einer halben Stunde Verspätung durfte da das belgische Team das Feuerwerk mit Technoklängen abfeuern. Zuvor hatten die Gäste wegen eines kräftigen Gewitters bei nahen Häusern, in Tiefgaragen oder in Autos Schutz gesucht. Der Platzsprecher wies ausdrücklich darauf hin, nicht unter Bäumen zu stehen. Nach dem jüngsten Blitzeinschlag mit zwei Todesopfern in Unterensingen seien die Menschen sensibilisiert, sagte DRK-Einsatzleiter Bindel. Das Sicherheitskonzept von DRK, Polizei und Feuerwehr habe sich „sehr gut bewährt“. Nachdem das Gewitter vorbeigezogen war, kehrten die Besucher zurück.

Unter Hausdächern Schutz gesucht

Unter ein Hausdach hatten sich Jana Sendler und Klara Manz gestellt gehabt. Sie waren dem Appell gefolgt, mit der Stadtbahn aus Stuttgart anzureisen, und konnten sich deshalb nicht ins Auto zurückziehen. „Die Schutzräume waren zwar ausgeschildert, die haben wir aber nicht gefunden“, monierten sie. Unter anderem waren nahe dem Stadthaus Räume ausgewiesen. Von der Abschussrampe war das weit.

Von den Balkonen aus schauten Anwohner zu. Viele hatten an den drei Festivaltagen Freunde eingeladen, um in erster Reihe dabei zu sein. Die Lasershow der Firma A. & S. Light and Sound leitete jeweils über zu den eigentlichen Feuerwerken. Mit Lichtinstallationen, Feuershow und einem breiten gastronomischen Angebot war viel geboten. Am Froschbrunnen der Künstlerin Rosalie und auf dem Flieger-Spielplatz tobten und turnten Kinder. Maja Hohensträter war eigens mit ihrer Tochter aus dem Schwarzwald gekommen. „Wir übernachten hier auf dem Parkplatz im VW-Bully“, sagte die Mutter, während ihre Tochter im Wasser spielte. Die Anfahrt war nach ihren den Worten schwierig, weil sie den Parkplatz nicht auf Anhieb fand. „Das war für uns Auswärtige nicht so gut ausgeschildert“, betonte sie, „und wir sind lange durch das Wohngebiet gekurvt.“

Zwar war das Wetter auch am Samstag durchwachsen, aber Gewitter hatte der Deutsche Wetterdienst da nicht gemeldet. 15 000 zahlende Gäste hat das Polizeipräsidium Reutlingen zum Beginn des Feuerwerks registriert – 2022 waren am Samstag 20 000 Gäste da. Der Start des Feuerwerks verzögerte sich auch am zweiten Tag, sagte ein Polizeisprecher: „Wegen des Regens waren die Parkplätze matschig.“ Viele Gäste kamen wegen des Wetters später. Deshalb bildeten sich noch gegen 20.30 Uhr Autoschlangen an den Parkplätzen. Ansonsten fiel die Bilanz der Polizei positiv aus. Mit ihren Ordnungsteams hatten die Stuttgarter Straßenbahnen die Menschenmassen an den Haltestellen im Griff. Die Show der amerikanischen Pyrotechniker um Scott Danielson ging reibungslos über die Bühne. Danach feierten die Gäste bis nach Mitternacht.

Viele Helferinnen und Helfer aus Vereinen

Viel zum Gelingen haben die Vereine beigetragen. 240 Helfer der Vereine aus Neuhausen hatte Eberhard Pfleghar gewonnen. Mit dem Funkgerät koordinierte der Chef der Schalmeienkapelle Fläggabätscher die Einsätze. „Das Festival ist ein schönes Erlebnis für die Menschen in den Vereinen. Nach der schwierigen Zeit mit Corona bessert das die Kassen auf.“ Auch die Narrenzunft Köngen arbeitete mit. „Wir sind auf die Veranstalter zugekommen“, sagt Holger Rebmann. Da wurden die Köngener auch gleich noch für das Seenachtsfest in Konstanz engagiert.