Was erlebt eine Floristin am Valentinstag? Kaufen nur Männer Sträuße? Und wie findet man heraus, über welche Blume sich der Schwarm am meisten freut? Margarit Günther aus Stuttgart-Möhringen gibt im Interview Antworten.

Möhringen - Rosen sind nach wie vor die unangefochtenen Blumen der Liebe. Eine, die das ganz genau weiß, ist Margarit Günther. Zusammen mit ihrem Mann verkauft sie in ihrem Laden in Möhringen seit mehr als 30 Jahren das, was Blumenfreunde begehren. Worauf es beim Straußkauf ankommt und warum sich auch Floristen wie sie über einen Blumengruß zum Valentinstag freuen, erklärt Margarit Günther, die Stuttgarter Kreisgärtnermeisterin, hier im Interview.

 

Frau Günther, wie sieht ein typischer Verkaufstag am Valentinstag bei Ihnen aus?

Klar, Valentinstag ist für uns Stress pur. Es ist nicht selten, dass direkt morgens schon die ersten Kunden vor der Tür stehen und noch ein paar Blumen wollen. Wir bereiten schon die Tage zuvor fertige Blumensträuße oder Topfpflanzen vor. Viele kaufen am Valentinstag mit dem Auge, weil sie meistens nicht wirklich wissen, welche nun die Lieblingsblume oder Lieblingsfarbe ist.

Müssen wir davon ausgehen, dass es sich dabei überwiegend um Männer handelt?

Ich würde sagen, dass es sich dabei zu 6o Prozent um Männer handelt, ja. Aber ich glaube, dass uns das auch von der Werbung suggeriert wird, dass die Männer ihren Frauen am Valentinstag einen Strauß kaufen sollen.

Haben Sie Ihrem Mann schon einmal einen Blumenstrauß zum Valentinstag geschenkt?

Einmal am Valentinstag, ganz am Anfang unserer Beziehung. Ich freue mich mehr, wenn es einfach mal an einem ganz normalen Tag passiert, da ist die Überraschung umso größer. Auch Floristen freuen sich über ein schön gestaltetes Bouquet mit ihren Lieblingsblumen.

Wie haben Sie sich denn kennengelernt?

(lacht) Ja, das war genau an einem Valentinstag. Ich hatte damals Karten für einen Valentinsball und habe ihn gefragt, ob er denn nicht mitkommen möchte. Bei einem Tanz ist man sich dann näher gekommen.

Gehören Rosen eigentlich immer noch zu den Kassenschlagern, oder bedient das mittlerweile zu sehr das Klischee?

Definitiv. Die Rose ist und bleibt die Blume der Liebe, aber auch rote Tulpen werden gerne gekauft. Sie sind eine günstige Alternative und sind genauso haltbar wie rote Rosen.

Um den Februar herum herrschen eher kühlere Temperaturen, die für das Wachstum der Rosen ungeeignet sind. Woher beziehen Sie Ihre Blumen?

Die meisten Blumen beziehe ich von den Gärtnern aus der Region über den Großmarkt in Stuttgart. Aber Blumen, insbesondere Rosen, brauchen ja nicht nur Wärme, sondern auch Licht zum Wachsen. Es stimmt, dass die Lichtverhältnisse bei uns im Winter für Rosen nicht geeignet sind, weswegen wir sie im Februar aus Afrika beziehen müssen.

Was war der kurioseste Blumenstrauß, den Sie jemals verkauft haben, Frau Günther?

Also kurios finde ich das jetzt nicht, aber es kommt immer mal wieder vor, dass jemand 40 oder 50 Rosen auf einen Schlag kauft, was ziemlich teuer ist. Das machen wir wenn dann aber nur auf Bestellung.

Haben Sie einen Tipp für die, die Spitz auf Knopf einen Strauß brauchen?

Wenn man mit der Frau oder dem Mann im Blumengeschäft oder auf dem Wochenmarkt ist, genau hinhören, welche Blumen dem Partner gefallen. Generell einfach aufmerksamer sein und herausfinden, welche Blumen zu den Favoriten gehören – es müssen ja auch nicht immer Rosen sein, dann kann auch fast nichts schiefgehen.