Sechs Jahre war die elfköpfige jesidische Familie Khalaf zerrissen, erst seit 2017 sind alle neun Kinder in Deutschland. Fast alle leben in Stuttgart. Die Integration läuft vorbildlich – und das hat Gründe.
Stuttgart - Sonntags ist Familienrat bei Khalafs. Dann wird es eng im Wohnzimmer, aber auf die vier Sofas, die den Raum fast komplett ausfüllen, passen sie gerade so. Neun Kinder zwischen neun und 26 Jahren haben Awso Khalaf Hussein und seine Frau Amsha. Nur die fünf Jüngsten leben noch bei ihnen in Bad Cannstatt, die älteren haben eigene Wohnungen. „Aber hier ist unser Lebensmittelpunkt“, sagt Walid, ältester Sohn, zweitältestes Kind. Gerne empfängt die Familie Gäste, dann türmen sich auf den zwei Couchtischen die Köstlichkeiten. „Um unsere Familie hat sich ein Dorf gebildet“, sagt er, ein Dorf aus Stuttgarter Freundinnen und Freunden. Ihnen wollten sie danken.