Vor 100 Jahren ist der Böblinger Flugplatz eröffnet worden. Daran erinnerte am Wochenende auch das Flugfeld-Fest. Zu sehen gab es dort einige Oldtimer der Lüfte, die einst der Konstrukteur Hanns Klemm entwickelt hatte.
Flugfeld - Spannend hat es die Flugsportgruppe Hanns Klemm gemacht: Als letztes in der Reihe mehrerer Motor- und Segelflugzeuge und einem Hubschrauber hat sie die Klemm 107, Baujahr 1959, am Sonntagnachmittag das Flugfeld überfliegen lassen. Auf dem Gelände, auf dem das neue Stadtquartier von Böblingen und Sindelfingen entsteht, war vor 100 Jahren der Böblinger Flugplatz eröffnet worden. Das Jubiläum war Thema des Flugfeld-Festes, das der Zweckverband Flugfeld Böblingen/Sindelfingen am Wochenende veranstaltete.
Die Überflüge waren ein Punkt in dem Programm. Pech für alle Freunde fliegender Oldtimer war nur, dass zwei der historischen Flugzeuge wegen technischer Probleme am Boden bleiben mussten: eine Pilatus P 2 und eine Klemm 35.
Fliegergruppe restauriert erneut altes Flugzeug
Ein solches Flugzeug aber stand in einer der Hallen des Oldtimerzentrums Motorworld. Etwa 1300 Stück seien davon hergestellt worden, erzählt Roland Fritz von der Flugsportgruppe. Vor allem für die Luftwaffe: „Piloten haben in ihnen das Fliegen gelernt“, sagt Fritz. Das Exemplar hatte einst die schwedische Luftwaffe übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte sie den Besitzer. Bei einem Flug 1962 brach ein Kupplungsstück, der Motor nahm kein Gas mehr an, und der Pilot musste bei Hartenholm (Schleswig-Holstein) notlanden. Er überstand die Notlandung unverletzt. Das Flugzeug hingegen wurde dabei schwer beschädigt. Eine private Haltergemeinschaft innerhalb der Flugsportgruppe Hanns Klemm konnte die Maschine im Jahr 2011 kaufen – um sie nun in mühevoller Kleinarbeit zu restaurieren. Wie schon davor die hellblaue Klemm 25, Baujahr 1934, die am Wochenende ebenfalls zu sehen war.
Ihr Namensgeber Hanns Klemm war einer der bekanntesten Flugzeugkonstrukteur. Die ersten Maschinen baute der Ingenieur, als er noch bei Daimler-Flugzeugbau in Sindelfingen arbeitete. Als der Automobilbauer sich auf den Bau von Autos konzentrierte, machte sich Klemm im Jahr 1926 selbstständig – Sitz seiner Firma Leichtflugzeugbau Klemm war Böblingen. Für all diejenigen, die sich für die Geschichte des Böblinger Flugplatzes und ehemaligen Landesflughafens interessierte, gab es Rundfahrten über das Flugfeld – in einem Oldtimerbus natürlich.
Fallschirmspringer und Greifvogelschau
Wer das Flugfeld von oben sehen wollte, konnte dies bei Hubschrauberrundflügen. Unterhalten lassen konnten sich die Festgäste von den Fallschirmsportspringern aus Calw und eine Greifvogelschau.