Flugzeugabsturz in Ukraine Niederlande unter Schock: 154 Landsleute getötet

Um 12:15 Uhr verlässt Flug MH 17 Amsterdam. Wenige Stunden später stürzt die Maschine über der Ostukraine ab. 298 Menschen sterben. Die meisten Opfer sind Holländer.
Amsterdam - Der Flugzeugabsturz über der Ostukraine hat die Niederlande in einen tiefen Schockzustand versetzt: 154 Opfer waren Niederländer. Insgesamt kamen 283 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder ums Leben, darunter auch vier Deutsche. Das teilte der Vizepräsident der Fluggesellschaft Malaysia Airlines Europe, Huib Gorter, Donnerstagnacht am Amsterdamer Flughafen Schiphol mit.
Flug MH17 war um 12:15 Uhr von Amsterdam abgeflogen und sollte um 6:10 Ortszeit in Kuala Lumpur ankommen. Aus noch ungeklärter Ursache stürzte die Maschine über der Ostukraine, etwa 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, ab.
Die niederländische Regierung ordnete für Freitag allgemeine Trauer an. Die Fahnen auf allen öffentlichen Gebäuden sollten auf halbmast gesenkt werden. Auch der traditionelle Fototermin mit der königlichen Familie zu Beginn der Sommerferien am Freitag wurde abgesagt. König Willem-Alexander bezeugte den Angehörigen der Opfer sein tiefes Mitgefühl.
Regierungschef Rutte: „tiefschwarzer Tag“
Am Abend hatten sich am Amsterdamer Flughafen rund 100 Angehörige von Passagieren der Unglücksmaschine versammelt. Ratlos, tief bestürzt und weinend meldeten sie sich am Informationsschalter. „Ich habe gehört, dass ich mich hier melden soll“, sagt eine Frau. „Mein Schwager saß in der Maschine.“ Freunde und Familien von Opfern wurden dann in Bussen zu einem nahe gelegenen Hotel gefahren. Dort wurden sie, abgeschirmt von den Medien, über das Unglück informiert. Reiseveranstalter und das Außenministerium richteten für Angehörige eine Sondertelefonnummer ein.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sprach von einem „tiefschwarzen Tag“. „Dies ist möglicherweise das schwerste Flugzeugunglück der niederländischen Geschichte.“ Rutte hatte seinen Urlaub in Deutschland abgebrochen und in Den Haag einen Krisenstab zusammengerufen. In erster Linie gelte alle Aufmerksamkeit nun den Hinterbliebenen, sagte der Premier.
König Willem-Alexander sei „tief bestürzt über die entsetzliche Nachricht“, hieß es in einer Erklärung des Hofes. Der König verfolge intensiv gemeinsam mit Königin Máxima die Entwicklung. „Wir fühlen sehr mit Angehörigen, Freunden, Kollegen und Bekannten der Opfer und mit all denjenigen, die noch im Ungewissen sind, ob ihre Nächsten an Bord der Maschine waren.“
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