Die Fellbach Warriors starten am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Kornwestheim Cougars in die Saison in der Football-Landesliga.
Fellbach - Nach dem Abstieg aus der Oberliga (2009) hat Marc Herbst die Fellbach Warriors mit einem Plan als Chefcoach übernommen. Der Mann mit der A-Trainerlizenz wollte ein Team formen, das den Aufstieg in Angriff nehmen kann. Doch nach dem zweiten Platz in seiner ersten Saison war der personelle Umbruch in der Footballmannschaft des SV Fellbach ebenso groß wie nach dem dritten Platz in der zweiten Saison. Vor dieser Runde, die am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel auf dem neuen Kunstrasenplatz neben dem Max-Graser-Stadion gegen die Kornwestheim Cougars beginnt, hat Marc Herbst also einen erneuten Neuaufbau vorantreiben müssen. Den Sprung nach oben hat der Anführer deshalb bereits abgeschrieben: „Der erste Platz wird schwer. Die Tübingen Red Knights mit vielen zweitligaerfahrenen Spielern sind das Maß der Dinge. Ich hoffe, dass wir um Rang zwei oder drei mitspielen können.“
Die Verbandsliga, in der die Fellbach Warriors in den abgelaufenen beiden Spielzeiten agierten, ist im Zuge einer Strukturreform in Landesliga umbenannt worden. Es hat sich nur der Name geändert, die Spielstärke ist gleich. „Ich hatte gehofft, dass die Mannschaft, die ich im ersten Jahr hatte, länger zusammenbleibt und es nicht ständig Wechsel gibt“, sagt Marc Herbst. „Unser Kader ist nicht schlecht. Aber wenn wir wie im vergangenen Jahr wieder bis zu zehn Verletzte haben, wird die Saison richtig mies.“
37 Akteure umfasst das Fellbacher Aufgebot. 17 Männer wie Hagen Lemm (Stuttgart Scorpions), Jörg Hübner, Enrico Höhl und Simon Wolter (alle Stuttgart Silverarrows) haben die Warriors verlassen, 13 sind neu dazugekommen. Die Rückkehrer Oliver Lachenmayer, Christian Pfisterer und Timo Müller bringen ebenso Footballerfahrung mit wie Fabio Pelegrin, Silvio Renz und Alexander Gensmantel – beim Rest der Zugänge handelt es sich um Anfänger.
Der Trainerstab ist ebenfalls zu dünn besetzt
Bei den 17 Abgängen sind Jungs wie Max Scheying und Ronald Singer nicht eingerechnet. Die zwei Talente aus dem eigenen Nachwuchs, den die Warriors in Kooperation mit dem ersten Saisongegner Kornwestheim Cougars ausbilden, sind zu den Stuttgart Scorpions gewechselt. „Das sind halt auch immer so kleine Rückschläge“, sagt der Fellbacher Abteilungsleiter Philip Zeisler, der die beiden gerne im Warriors-Kader für diese Runde gesehen hätte. Konstanten wie der 27-jährige Timo Rieker, der bereits seit der Mannschaftsgründung 2003 dabei ist, sind selten.
Doch nicht nur die Bestückung des Spieleraufgebots macht Probleme, sondern auch die Aufstellung des Trainerstabs. „Marc Herbst muss ja schon fast eine One-Man-Show durchziehen“, sagt Philip Zeisler. Das lässt sich in anderen Sportarten einfacher machen. Angesichts der Kadergröße und der unterschiedlichen spezifischen Anforderungen auf den einzelnen Positionen kann ein Coach im Football als Alleinunterhalter nur schwer erfolgreich sein. „Da brauchen wir Unterstützung – daran müssen wir arbeiten, um den nächsten Schritt machen zu können. Die Belastung für Einzelne ist schon sehr groß“, sagt Philip Zeisler.
Zurzeit helfen Marc Herbst als Assistenten lediglich Günter Blank und Markus Klink, der nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn eingestiegen ist. Dafür musste Michael Schuhknecht aus beruflichen Gründen kürzertreten, David Stütz ist nach Neu-Ulm umgezogen, und Marcus Doderer hat die Warriors ebenfalls verlassen. „Es ist schwer, Trainer zu finden. Football ist eine Randsportart – und wenn man kein Geld hat, ist es schwer, irgendwen von irgendwo loszueisen“, sagt Marc Herbst, der sich in Sachen Neuaufbau bestens auskennt.
Termine Nach dem Saisonauftakt am Sonntag (15 Uhr) gegen die Kornwestheim Cougars stehen für die Fellbach Warriors noch vier weitere Heimspiele auf dem Plan. Die anderen Gegner heißen Tübingen Red Knights (6. Mai, 15 Uhr), Ostalb Highlanders (9. Juni, 17 Uhr), Bad Mergentheim Wolfpack (30. Juni, 17 Uhr) und Heilbronn Salt Miners (21. Juli, 17 Uhr).