Hamilton 2025 zu Ferrari - Mercedes-Teamchef Wolff ist vor allem vom Zeitpunkt der Ankündigung überrascht. Wie ging es ihm, als Rosberg 2016 mit einer Karriereentscheidung verblüffte?

Brackley - Welche Abschiedsankündigung traf Mercedes-Teamchef Toto Wolff unvorbereiteter? Die jüngste Sensationsnachricht, dass Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton Mercedes am Ende dieser Saison verlässt und ab 2025 für Ferrari fährt? Oder der Blitzrücktritt von Nico Rosberg nach dem Gewinn der WM 2016?

 

"Für mich war die Überraschung des Zeitpunkts genauso groß wie bei Lewis", antwortete Wolff bei einer digitalen Medienrunde auf eine entsprechende Frage. Rosberg verkündete im Dezember 2016 nach seinem erstmaligen Titelgewinn völlig überraschend seinen Rücktritt aus der Formel 1. Hamilton verlässt Mercedes nach dieser Saison und fährt dann für den traditionsreichsten Rennstall. "Nicht so sehr der Umstand hat mich überrascht, sondern der Zeitpunkt", meinte Wolff weiter, schließlich besaß Hamilton eine entsprechende Vertragsoption.

Einen Nachfolger für Hamilton, den siebenmaligen Weltmeister und 103-maligen Grand-Prix-Sieger, ab 2025 zu finden, ist schwer genug. Wolff will sich aber erstmal auf diese Saison konzentrieren. "Wir müssen ein Auto auf die Strecke bringen, das mehr Tempo hat als das letztjährige, und wir wissen, wie schwer es sein wird, nicht nur mit Red Bull, sondern möglicherweise auch mit den anderen zu konkurrieren."

Wolff will bei der Diskussion um den angekündigten Abschied von Hamilton (39) nicht den zweiten Stammfahrer George Russell (25) vergessen. "George hat das Potenzial, der nächste Anführer des Teams zu werden", betonte der Mercedes-Teamchef.

Russell fährt seit zwei Jahren an der Seite von Hamilton. In dieser Zeit gelang ihm der einzige Mercedes-Sieg. 2022 feierte er in Brasilien den ersten Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere. "Die Lewis-Geschichte endet", sagte Wolff, "aber das Mercedes-Team wird weiter gewinnen."