Mehr als die Hälfte der Stuttgarter sind laut einer Umfrage nicht zufrieden mit ihrem Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Der nimmt das Ergebnis „sportlich“. Andere Stadoberhäupter schneiden aber noch schlechter ab.

Stuttgart - Die Stuttgarter stellen Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) gut zwei Jahre vor der nächsten OB-Wahl ein sehr mäßiges Zeugnis aus. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL zeigten sich 56 Prozent unzufrieden mit ihrem Stadtoberhaupt. 39 Prozent äußerten sich zufrieden. Kuhn ist seit Anfang 2013 im Amt, 2020 steht die nächste OB-Wahl an.

 

„Die Ergebnisse der Umfrage nehme ich sportlich“, sagte Kuhn. Seit seinem Amtsantritt habe er auch unpopuläre Themen angepackt. „Damit erreicht man nicht nur Zuspruch - aber für die Stadt ist es in der Summe besser.“ Weniger Verkehr, bessere Luft und bezahlbarer Wohnraum seien aktuelle Herausforderungen für Stuttgart.

Thema Nummer Eins: Verkehrsprobleme

Die Stuttgarter klagen laut Umfrage vor allem über Verkehrsprobleme (77 Prozent). Die Lage am Wohnungsmarkt empfinden 52 Prozent als extrem angespannt. Die Schadstoffbelastung der Luft wird in der baden-württembergischen Metropole von 48 Prozent der Befragten als Problem genannt. Über fehlende Kita-Plätze schimpfen in der Landeshauptstadt aber nur zwei Prozent. Und auch die Kriminalität ist kein großes Thema (zwei Prozent).

Kuhn liegt im Vergleich der Oberbürgermeister der 15 größten deutschen Städte im Mittelfeld: Am besten schneidet der Oberbürgermeister von Nürnberg, Ulrich Maly (SPD), ab, mit dem sich 72 Prozent zufrieden und 23 Prozent unzufrieden zeigten. Das Schlusslicht bildet Bremens Stadtoberhaupt Carsten Sieling (SPD), mit dem 27 Prozent zufrieden und 64 Prozent unzufrieden sind.