Von Montag an wird im Stettener Vereinsbad bei gutem Wetter wieder geschwommen. Allerdings gilt dies vorläufig nur für Mitglieder, die zuvor online reservieren.

Freibad - Neuer Bademeister, Wassertechnik intakt, Badgelände hergerichtet – eigentlich ist seit Wochen alles startklar im vereinsbetriebenen Stettener Bädle – allein Corona hat bislang eine dicken Strich durch die Bädlesrechnung gemacht, sowohl schwimmtechnischer, als auch wirtschaftlicher Art. Und außerdem, so sagt Bädlesvereins-Vorsitzende Tamara Diebel beim Vorabtreff an frischgemähter Rasen- und spiegelglatter Wasseroberfläche: Die Umsetzung der Pandemieregeln hätte auch dazu geführt, dass der Badestart im schnuckeligen Bädle nicht gleich zum 6. sondern erst am 15. Juni stattfinde.

 

Vorschrift: Zehn Quadratmeter Wasserfläche je Schwimmer

Klar, im ohnehin nicht mit einem Übermaß an Fläche gesegneten Bädle an der Frauenländerstraße muss genau darauf geachtet werden, wie viele Gäste nach den geltenden Beschränkungen in Zeiten der Pandemie eingelassen werden dürfen, wie sie aufs Gelände gelotst werden und wieder herunter. Und vor allem: Wie viele dürfen tatsächlich ins Wasser? Zumindest diese Zahl ist formal klar. Zehn Quadratmeter Wasserfläche pro Schwimmer fordern die aktuellen Bestimmungen fürs corona-konforme Freibaden. In Stetten werden künftig maximal 20 Schwimmer im Becken sein. Und die Zahl derer, die sich insgesamt auf dem Gelände tummeln, wird auf 40 bis 50 beschränkt sein.

Bis auf weiteres werden es nur Vereinsangehörige des immerhin 1100 Mitglieder zählenden Stettener Bädlesvereins sein, die in der ersten Wochen in die Schwimmstätte eingelassen werden. Auch sie müssen allerdings ihre Badezeiten online reservieren. Ein Anbieter hat dafür ein auf die Bedürfnisse des Vereinsbädles abgestimmtes Reservierungsprogramm erstellt. Reservierungen sind dabei möglich im Rahmen von drei Badeschichten innerhalb der täglichen Öffnungszeiten zwischen 11 und 19 Uhr. Unverändert ist das Grundkriterium für das nur bei gutem Wetter geöffnete Bädle: 18 Grad Lufttemperatur um 11 Uhr und trocken.

Kein Begegnungsverkehr im ganzen Bad

Neue Regeln gelten im Bädle für den Ein- und Ausgang. Herein darf natürlich nur, wer eine entsprechende Reservierung für die betreffende Zeit vorweisen kann. Er kommt über den bisherigen Eingang ins Bad. Der Ausgang führt künftig durch das Tor direkt an der Frauenländerstraße, um Begegnungsverkehr im vergleichsweise engen Zugangsareal zu vermeiden. Auch im Becken wird gekennzeichnet wo Einstieg und wo Ausstieg möglich ist. Man werde extra mit zwei ständigen Aufsichtskräften im Einsatz sein, sagt Tamara Diebel Ein Mitarbeiter kontrolliert den Betrieb im und am Becken. Der andere ist für Eingang und Liegewiese zuständig.

Bis auf weiteres bleibt der Bädleskiosk geschlossen. Dort seien die Räumlichkeiten vor allem innerhalb des Gebäudes einfach zu begrenz, um unter den aktuellen Bedingungen einen regelgerechten Betrieb organisieren zu können, sagt Diebel. Nach Möglichkeit solle im Freibereich aber zumindest ein Verkauf für Eis und Getränke aus Flaschen geboten sein.

Nicht nur hier, sondern auch bei den Einnahmen aus dem Eintritt kalkuliert der Verein weiterhin mit deutlichen Einnahmeausfällen. Schließlich seien in einer normalen Badesaison rund ein Drittel der Besucher Nichtmitglieder, deren Eintritt nicht durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag abgedeckt ist und zusätzlich in die Kasse fließt. Dazu komme der zusätzliche Personalaufwand, der unter diesen Bedingungen nicht rein ehrenamtlich gestemmt werden könne. Nicht zuletzt deshalb sollen nach zwei Wochen Probebetrieb alle Regularien und Öffnungsbedingungen nochmals überprüft werden sollen.