Wegen des zunehmenden Freizeitdrucks am Kappelberg und auf Feldwegen mahnt die Stadt Fellbach mit bunten Markierungen auf Wegen ein umweltgerechtes Verhalten an.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Mit bunten Plakaten auf dem Boden werden Erholungssuchende in Fellbach neuerdings zu einem respektvollen Umgang mit den Bewirtschaftern landwirtschaftlicher Flächen aufgefordert. Die Markierungen auf den Wegen sind ein Element der Umweltknigge-Kampagne der Stadt. „Spaziergänger, Radler, Skater oder Hundehalter sollten mit ihrem Verhalten zu einem guten Miteinander mit den Landwirten und Weinbauern beitragen und einige Regeln beachten“, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag in einer Pressenotiz mit.

 

Erinnert wird, wo die Lebensmittel eigentlich herkommen

Die Appelle sind höflich gehalten: „Bitte bleiben Sie auf den Wegen – Danke für Ihre Rücksichtnahme. Viel Freude beim Ausflug wünschen die Wengerter aus Fellbach!“, heißt es etwa auf einem der Bodenplakate. Zu sehen ist dort eine typische Begegnung zwischen Radfahrern, Fußgängern mit Kinderwagen und einem Weingärtner, der mit seinem mit drei Arbeitsgeräten bestückten Schmalspurschlepper dabei ist, die Rebzeile zu wechseln. „Auf den Wegen sollte nie vergessen werden, dass die Acker- und Rebflächen immer auch Arbeitsflächen sind“, heißt es in der Mitteilung. „Hier entstehen unsere Nahrungsmittel“, wird zu gegenseitiger Rücksichtnahme ermahnt.

Die Bodenmarkierungen finden sich jetzt am Kappelberg und auf Feldwegen rund um die Stadtteile Oeffingen und Schmiden. An einigen Stellen geben Zusatztafeln ausführlichere Infos zum richtigen Verhalten in der Freizeit. Sie erläutern, dass Wald und Flur immer mit offenen Augen begangen werden sollten – und das nicht nur aus Interesse an Flora und Fauna. So können beispielsweise hochgewachsene Maisfelder einen nahenden Traktor verdecken und unfallträchtige Gefahrensituationen verursachen.

Liegen bleibende Abfälle sind ein dauerhaftes Ärgernis

Fast jeder Wengerter am als Ausflugsziel bekannten Kappelberg kann von Beinahe-Unfällen mit durch die Weinberge brausenden Radfahrern berichten – ganz zu schweigen von nächtlichen Spritztouren selbst ernannter Rennfahrer auf den gesperrten Pisten. Ihnen fallen regelmäßig Rebstöcke am Wegrand zum Opfer. Vom demolierten Fahrzeug fehlt in der Regel am nächsten Morgen jede Spur. Erinnern will die Stadt Fellbach mit der Umweltknigge-Kampagne auch daran, dass für die Rebhänge und landwirtschaftliche Flächen ein gesetzliches Betretungsverbot gilt. Ein besonderes Ärgernis sind bei nächtlichen Treffs liegen bleibende Abfälle. Wer seinen Müll nicht wieder mitnimmt, muss laut dem Naturschutzgesetz mit Bußgeldern bis zu 15 000 Euro rechnen.