Die Totgesagten leben länger. Bomben, Geschäftemacher, der Zeitgeist versuchten dem Varieté den Garaus zu machen. Nun feiert es den 30. Geburtstag. Aber ist es nicht viel älter?

Mit Adam Riese kommt man nicht weiter. Um das Alter des Friedrichsbau Varietés zu ermitteln, bedarf es mehr als der Grundrechenarten, das ist schon höhere Mathematik. Eröffnet wurde es 1900 in einem Jugendstilbau an der Friedrichstraße, 1943 trafen Bomben das Haus, es brannte aus, wurde 1955 abgerissen. Danach vagabundierte das Varieté viele Jahre durch die Stadt, gastierte auf dem Killesberg oder im Schlossgarten, ehe es 1994 eine neue Heimat fand. Fast an alter historischer Stelle, in der Rotunde der L-Bank. Die Bank finanzierte das Varieté lange Jahre, ehe sie im Dezember 2012 erst das Sponsoring einstellte und dann die Räume kündigte. 2014 zog das Varieté dann auf den Pragsattel.