Der Zweckverband will die Wasserquellen sanieren und technisch erneuern. Dabei wurden tiefer liegende Reservoire entdeckt, diese könnten langfristig ebenfalls für die Versorgung der beiden Kommunen genutzt werden.

Friolzheim - Wimsheim - Über ein Jahrhundert ist es her, dass der Enzkreis nach einer Mülldeponie gesucht hat. Eigentlich sollte diese in dem Tal zwischen Wimsheim und Mönsheim entstehen, doch eine Entdeckung hat diesen Gedanken sofort verdrängt. Anstatt eines geeigneten Terrains für die Deponie fand man unvermutete Wasserquellen. Diese galt es natürlich zu nutzen. Von dem Wasser aus dem Lerchenhof profitieren die Einwohner von Wimsheim und Friolzheim bis heute.

 

Um diese Ressource auch in Zukunft nutzen zu können, hat die Verbandsversammlung ein umfangreiches Zukunftskonzept für den Lerchenhof beschlossen. Dabei könnten sogar die bisherigen Quellen noch erweitert werden, denn in der Tiefe schlummern noch einige ungenutzte Wasserreservoire.

Zunächst aber sollen die alten Anlagen auf Vordermann gebracht werden. „Es geht darum, die Quellen für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen“, erklärt Michael Seiß, der Bürgermeister von Friolzheim und Vorsitzende des Verbandes zur Wasserversorgung von Wimsheim und Friolzheim. „Die technische Einrichtung ist aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und muss erneuert werden“, sagt Seiß weiter.

Auch die Chlorierungsanlage wird bei dieser Gelegenheit wieder auf den neuesten Stand gebracht. „Es ist uns ein besonders wichtiges Anliegen, den Bürgern der beiden Gemeinden sicheres und hygienisch einwandfreies Trinkwasser zu bieten. Mit der Sanierung möchten wir jegliche Gefährdung der Gesundheit ausschließen“, fasst Seiß die Ziele der Arbeiten zusammen.

Dafür wurde der Tiefbrunnen, der das Trinkwasser für Wimsheim und Friolzheim liefert, gereinigt und eine neue Pumpe installiert. Dieser ist jedoch nicht die einzige Quelle im Tal. „Es gibt noch einen weiteren Tiefbrunnen“, berichtet Seiß. Dieser könne allerdings noch nicht genutzt werden, da er sich direkt unter der Straße befindet. Anders sieht es jedoch mit den bodennahen Quellen aus.

„Bis Ende des Jahres werden wir entscheiden, ob und wie wir sie nutzen möchten“, so der Verbandsvorsitzende. Zur Wahl steht eine teure Sanierung der Quellen oder die Verschiebung der Nutzung in die Zukunft. Schon jetzt ist das Ganze nicht billig. „Bisher sind wir mit den Arbeiten im unteren sechsstelligen Bereich“, sagt Seiß. Denn außer den Arbeiten an der technischen Einrichtung soll es auch eine „optische Auffrischung“ geben, so der Friolzheimer Bürgermeister.

„Die Fassade wird erneuert, und auch die Dachrinne muss ausgetauscht werden“, ergänzt er. Die Kosten teilen sich dabei die zwei Gemeinden. „Wir haben die Sanierung bereits in unseren Haushalt einbezogen“, erklärt Seiß. Die Aufsplittung der Kosten erfolgt dabei entsprechend dem Verbrauch.

Während Wimsheim auch Wasser vom Bodensee bezieht, versorgt sich Friolzheim vollständig selbst und mischt dem Wasser vom Lerchenhof noch solches aus dem Eichbrunnen unter, der sich auf dem Geißberg befindet. Im Jahr 2011 konnten im Lerchenhof insgesamt 100 Millionen Liter Wasser gewonnen werden.

Wie die Lage entwickelt, ist noch nicht entschieden. Aber die Bedeutung des Wassers in Zeiten zunehmenden Ressourcenmangels ist allen bewusst. Mit dem aufwendigen Modernisierungskonzept hat die Verbandsversammlung jedenfalls einen Schritt in Richtung Zukunft gemacht.