Der frühere Erzbischof von Köln, Kardinal Meisner, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er sei während seines Urlaubs in Bad Füssing „friedlich eingeschlafen“.

Köln - Kardinal Meisner war der wohl umstrittenste deutsche Kirchenführer. Immer wieder sorgte der konservative Geistliche mit provokanten Äußerungen für Aufregung. Das Kölner Domradio hatte seinen Tod als erstes vermeldet.

 

Der in Breslau geborene Meisner stand 25 Jahre lang, von 1989 bis 2014, an der Spitze des größten katholischen Bistums in Deutschland. Er galt lange Jahre als einflussreichster Vertreter des konservativen Flügels unter den deutschen Bischöfen. Meisner pflegte ein enges Verhältnis zu Papst Johannes Paul II. und insbesondere zu Papst Benedikt XVI., dem vormaligen Kardinal Joseph Ratzinger. Dagegen opponierte er bis zuletzt gegen den Reformkurs von Papst Franziskus.

Ruhestand aus Gesundheitsgründen

2014 war Meisner aus Gesundheitsgründen auf seinen eigenen Wunsch hin in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger als Erzbischof von Köln wurde Rainer Maria Woelki, der seitdem einen auffallend anderen Kurs fährt. So setzt er sich intensiv für die Aufnahme von Flüchtlingen ein. Meisner lebte in seinen letzten Jahren zurückgezogen in der Kölner Innenstadt