Die Veranstalter des Frühlingsfestes legen Wert auf Lärmschutz. Mit den Besucherzahlen sind sie trotz teils schlechten Wetters aber zufrieden.

Stuttgart - Nach den Diskussionen über die Lautstärke von Frühlings- und Volksfest ist es auf dem Wasen nun leiser geworden. Denn die Wirte haben nicht nur Lautstärkebegrenzer in ihre Musikanlagen eingebaut, sondern die Veranstalter haben auch einen Gutachter beauftragt, während des Rummels den Lärm zu messen (wir berichteten). Viermal hat es laut der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart bei diesem Frühlingsfest bisher solche Messungen gegeben – meist am Abend, wenn der Festplatz gut besucht war.

 

„Das Ergebnis waren an unterschiedlichen Stellen immer 76 bis 78 Dezibel in der Mitte der Straße“, sagt der In-Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll. „Erlaubt sind 80 Dezibel.“ Auch am Rande des Wasens, so Kroll weiter, habe der Gutachter etwa fünf Dezibel weniger gemessen als während des Volksfestes. Dies sei aber auch der geringeren Anzahl von Fahrgeschäften und Zelten geschuldet. Insgesamt, so der In-Stuttgart-Abteilungsleiter Marcus Christen, sei es aber auch in den Zelten „angenehm, sich normal unterhalten zu können“.Die Lärmschutzmaßnahmen, die künftig auch für das Volksfest gelten sollen, tun anscheinend der Feierlaune der Wasen-Besucher keinen Abbruch. So haben laut den Veranstaltern bis zum Mittwoch mehr als 600 000 Menschen das Frühlingsfest besucht – trotz des schlechten und kalten Wetters zu Beginn des Rummels. Dank der sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage, sagt Andreas Kroll, habe man die geringeren Besucherzahlen der ersten Frühlingsfesttage wieder aufgeholt.

Veranstalter verzeichnen gute Besucherzahlen

„Wir haben jetzt fast dasselbe Besucherniveau erreicht wie zur Halbzeit im vergangenen Jahr – und das, obwohl wir 2011 auch noch von den Osterfeiertagen und schönstem Wetter profitiert haben“, so Kroll. „Deshalb gehen wir weiter davon aus, dass wir in diesem Jahr insgesamt zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Besucher haben werden.“Erfreulich, so Marcus Christen, sei neben den guten Reservierungszahlen in den Festzelten auch die gestiegene Anzahl von Reisebussen, die den Cannstatter Wasen ansteuern. Etwa 150 Busse seien bisher gezählt worden – dreimal so viele wie noch vor wenigen Jahren. Außerdem steige die Attraktivität des Frühlingsfestes bei Besuchern aus dem Ausland. „Wir haben zum Beispiel viele Gäste aus Italien, die teils mit dem Wohnmobil kommen“, sagt Christen. Auch Werbeartikel wie Trinkgläser mit italienischsprachigen Aufschriften, so Christen weiter, würden derzeit gut verkauft.

Immer mehr ausländische Besucher auf dem Wasen

Der Trend zur Tracht ist den Veranstaltern zufolge ebenfalls ungebrochen. „Die neue Baden-Württemberg-Tracht wird uns förmlich aus den Händen gerissen“, erklärt Christen. „Und wir merken ganz deutlich, dass sich auch qualitativ höherwertige Trachten immer besser verkaufen.“