Fusion Handballverbände Eine Chance im Handball Dinge aufzubrechen

Bezirksvorstand Norwin Pollich Foto: privat

Nach der Fusion zu einem gemeinsamen Handballverband verändern sich auch die Strukturen für den Bezirk Enz/Murr, der auf drei Bezirke aufgeteilt wird.

Bei außerordentlichen Verbandstagen haben die drei Handball-Verbände im Land dem Zusammenschluss zu einem gemeinsamen Baden-Württembergischen Handball-Verband (BWHV) beschlossen. Vom Handballverband Württemberg (HVW) hatten 79,2 Prozent zugestimmt. Der formale Start ist am 1. Juli 2025. Die Fusion hat auch Auswirkungen auf den Handballbezirk Enz/Murr.

 

„Es war schon lange an der Zeit, dass wir diesen Schritt gehen“, sagt der Bezirksvorsitzende Norwin Pollich. Natürlich hätte es unter den Vereinen auch Skepsis gegen die Zusammenlegung der drei Landesverbände gegeben – aber das ist „bei jeder Fusion so, auch in der Wirtschaft“, sagt Pollich. Es habe strittige Punkte gegeben, wie das der Sitz des neuen Verbandes in Freiburg und nicht in Württemberg sein wird.

Von der Bündelung der Kräfte versprechen sich die Handballer in der Region mehr Hauptamtlichkeit, weniger Bürokratie, Synergieeffekte sowie einen größeren finanziellen Spielraum. Mit über 150 000 Mitgliedern wird der neue BWHV der mit Abstand größte Verband im 730 000 Mitglieder starken Deutschen Handballbund sein. Doch was kommt jetzt auf die Vereine zu und welche Hausaufgaben muss der noch bestehende Württembergische Verband machen?

In der neuen Struktur wird es landesweit nur noch acht Bezirke geben. Von Enz/Murr werden sieben Vereine nach Stuttgart wechseln, einer nach Pforzheim und die restlichen 20 in die Region Franken. „Manche Dinge haben wir schon davor in die Wege geleitet in Enz/Murr und beispielsweise bei der weiblichen und männlichen A-Jugend mit dem Bezirk Heilbronn-Franken zusammengearbeitet“, sagt Pollich. Man sei im Bezirk ja immer schon „mittendrin“ gewesen und jetzt beginnen „quasi alle bei null.“

Die Arbeit für Verband und Vereine beginnt jetzt

Pollich und seine Mitstreiter im Bezirksvorstand sehen in der neuen Struktur auch den Reiz, dass die Vereine gegen neue Mannschaften antreten können. Der HVW müsse jetzt den Spielbetrieb geordnet überleiten – so wird aus der bisherigen Baden-Württemberg Oberliga künftig die Regionalliga, aus der Bezirksliga die Bezirksoberliga. „Und es müssen – ganz wichtig, neue Bezirkskommissionen gebildet werden“, sagt Norwin Pollich, der sein Amt noch bis Juli kommenden Jahres weiterführen und dann aufhören wird. „Das hat nichts mit der Fusion zu tun, sondern mit meiner beruflichen Situation, die nicht mehr mit dem Ehrenamt kompatibel ist “, sagt der 56-Jährige.

Für die Vereine selbst ändert sich zunächst nicht viel. Pollich sieht die Fusion auch als Chance, generell im Handball Dinge aufzubrechen und neue Wege zu gehen. Das betrifft auch das Schiedsrichterwesen. Ihn treibe die Idee um, dass man die Unparteiischen künftig nicht mehr nach den Bezirken, sondern nach ihrem Wohnort einsetzt, auch um lange Anfahrten für die Schiris zu vermeiden. Die Arbeit beginnt jetzt.

Weitere Themen

Weitere Artikel zu Fusion Murr