Kurt Kleider ist in Rommelshausen als Grillmeister, Stefan Groner als Getränkewart für das leibliche Wohl des Fußballpublikums verantwortlich. Wie sie die spielfreie erleben, lesen Sie hier.

Rommelshausen - Es vergeht kaum einmal ein Tag, an dem Kurt Kleider nach der Arbeit nicht im Saint-Rambert-Stadion in Rommelshausen anzutreffen ist. Manche Zungen behaupten gar, dass sein Zuhause in Waiblingen längst nur noch sein Zweitwohnsitz und das Fußballstadion der „Römer“ sein eigentliches Wohnzimmer ist. Selbst jetzt, da das Coronavirus seit Monaten den Amateurfußball lahmlegt, ist der 59-Jährige regelmäßig im Stadion anzutreffen. Immer an seiner Seite: Stefan Groner.

 

Das Duo zeichnet an den Spieltagen für das leibliche Wohl verantwortlich: Kurt Kleider als Grillmeister, Stefan Groner als Getränkewart. Aber auch an den anderen Tagen würde es immer etwas zu tun geben, sagen die beiden. So zeichnen sie unter anderem für die Pflege des Kunstrasenplatzes verantwortlich. Manchmal setzen sich die zwei Männer aber einfach nur in den Getränkeverkaufsraum, öffnen auch mal ein Kaltgetränk, unterhalten sich oder schauen Fernsehen. Auch an vielen der zuletzt coronabedingt spielfreien Sonntagen war das nicht anders. „Wir haben hier alles. Wir sind top ausgestattet“, sagt Kurt Kleider, der als Lagerist in Großheppach arbeitet.

Kurt Kleider steht seit fünf Jahren hinter dem Grill

Das Amt des Grillmeisters hat er bereits seit fünf Jahren inne. Davor hatten sich die Seniorenspieler immer abgewechselt. Mit der Zeit seien aber immer mehr abgesprungen – er selbst blieb. „Grillen ist meine Leidenschaft“, sagt er. Auch in seinem Garten in Rommelshausen werde regelmäßig der Grill angeworfen.

Dass der Kunde vor dem Stadiongrill der König ist, steht bei Kurt Kleider außer Frage. „Wenn einer eine rohe Wurst will, bekommt er sogar eine rohe“, sagt der Grillchef, der sich auch um den Einkauf der Würste und Brötchen kümmert. Normalerweise muss für den 59-Jährigen eine Stadionwurst aber „schön durch“ sein.

Ganz selten gibt es mal eine Beanstandung

Wenn ein Lokalderby ansteht, muss Kurt Kleider schon mal bis zu 130 Rote sowie Currywürste grillen. Früher habe es auch noch Steaks gegeben, heute nicht mehr. Dass eine Rote mal nicht durch ist und deshalb beanstandet wird, komme ganz selten vor. „Wenn viel los und die Hektik groß ist, kann man schon mal die falsche Wurst erwischen“, sag Kurt Kleider und lacht. Keiner sei unfehlbar.

Für den 59-Jährigen fängt der Spieltag 90 Minuten vor der ersten Partie an. Schließlich müsse er seinen Verkaufsstand erst aufbauen und den Grill sowie das Grillgut vorbereiten. Deutlich länger dauert der Abbau und das Putzen. „Das lassen wir gemütlich angehen“, sagt er, und Stefan Groner pflichtet ihm nickend bei. Im Sommer kann es schon mal 23 Uhr werden, ehe das Duo das Stadion abschließt. „Das Spiel muss ja ausführlich analysiert werden“, sagt Stefan Groner. Und außerdem könne es ja sein, dass einer noch um 22 Uhr Hunger auf eine Rote verspürt. Die bekommt er dann auch.

Im Winter gibt es auch Gulaschsuppe, Glühwein und Punsch

In der kalten Jahreszeit gibt es außer den Würsten noch Gulaschsuppe, die in der neben dem Sportplatz liegenden Gaststätte Fairplay gekocht wird. Außerdem dann im Angebot: Glühwein und Punsch. Wie die Würste auf anderen Sportplätzen schmecken, weiß Kurt Kleider. Er ist bei jeden Auswärtsspiel der „Ersten“ dabei. Manchmal begleitet er auch die zweite Mannschaft oder das Frauenteam zum Auswärtsauftritt. „Es gibt auch andere Vereine, die gute Würste haben“, sagt der Grillmeister der „Römer“, der hofft, dass er in der kommenden Saison wieder regelmäßig hinter dem Grill stehen darf. „Ohne Fußball und meinen Job als Griller weiß ich manchmal gar nicht, was ich sonntags tun soll“, sagt Kurt Kleider.