Markus Kärcher und Haris Krak, die Trainer des TV Oeffingen und des SV Fellbach, blicken nach den jüngsten Niederlagen in der Landesliga bereits dem direkten Duell ihrer schwächelnden Teams am Freitagabend in Fellbach entgegen.

Fellbach - Nach einer Viertelstunde hatte es Manuel Lösch am Sonntag schon eilig. Der Kapitän des Fußball-Landesligisten TV Oeffingen forderte einen Ersatzball von der Ersatzbank. Die Gäste aus Heimerdingen hatten das Spielgerät zuvor bereits zweimal weit ins Nirgendwo geschossen. Manuel Lösch wollte schnell weiterspielen, schließlich lag der TVOe zu diesem Zeitpunkt nach einem Treffer des Gäste-Verteidigers Tim Schlichting (10.) bereits mit 0:1 zurück. Vielleicht zu schnell. Etwas mehr Ruhe hätte dem Oeffinger Spiel gutgetan. So aber verlor das Team um den Trainer Haris Krak nicht nur die Partie (0:4), sondern quasi bei jedem Angriff den Ball. Deshalb blieb der TVOe gegen den TSV Heimerdingen gänzlich ohne richtige Torchance. Der Freistoß von Florian Frenkel aus 25 Metern Entfernung, bei dem der Ball fast genauso hoch über das gegnerische Tor flog, war noch die beste Oeffinger Möglichkeit. So fehlte am Sonntag nicht nur kurzzeitig das Spielgerät, sondern auch eine Chance für die Gastgeber – sowie ein Spieler, der sich das Prädikat Spieler des Tages verdient hätte. Der TVOe bleibt mit einem Punkt und nun 1:19 Toren Tabellenletzter. Sechs Zähler sind es schon auf den zwölften Tabellenplatz – den Relegationsrang belegt zurzeit der SV Fellbach. Und beim Nachbarn ist der TVOe jetzt am Freitag (19 Uhr) zu Gast, wobei Markus Lyska (Rotsperre) und Miroszlav Kosuta (Gelb-Rot-Sperre) nach ihren Platzverweisen fehlen werden. „Ein Erfolgserlebnis in diesem Spiel würde den Jungs guttun“, sagt Haris Krak. Das Gleiche gilt für die Fußballer des SV Fellbach. An den jüngsten beiden Freitagen haben sie in der Landesliga gegen den SV Schluchtern und beim FV Ingersheim jeweils mit 1:2 verloren, wobei sich zuletzt einzig der eingewechselte Torschütze Ferdi Ayaz als Kandidat für die Auszeichnung zum Spieler des Tages anbot. „Insgesamt war das zu wenig“, sagte der enttäuschte Fellbacher Trainer Markus Kärcher, der mit seinem Assistenten Harald Janik diese Woche wieder viele Gespräche mit den Spielern führen will: „Wir werden hellwach von Trainerseite aus beobachten, wer sich in den Dienst der Mannschaft stellt.“ Der SVF liegt mit sieben Punkten aus sieben Partien auf Rang zwölf – und ist damit weit entfernt von dem Anspruch, vorne mitzumischen. Markus Kärcher gibt sich und die Mannschaft aber längst nicht auf. „Es ist nicht die erste herausfordernde Situation für uns, wir hatten das schon öfter und haben es immer geschafft, das Ruder herumzureißen“, sagte der Coach. „Dass es weniger Spaß macht als im Erfolg, ist klar. Aber wir werden das anpacken.“ Das anstehende Nachbarschaftsduell mit dem TV Oeffingen soll für den SV Fellbach die Wende bringen – so wie für den Gegner.

 

Eigentlich wollte der TSV Münster in dieser Saison in der Bezirksliga Stuttgart um den Aufstieg mitspielen. Mit nur zehn Punkten aus den ersten sieben Spielen ist der ehemalige Landesligist aber nur im Mittelfeld der Tabelle zu finden. Und sieben der zehn Zähler droht das Sportgericht des Fußballbezirks dem Nachbarn des Müllkraftwerks nun auch noch wegzunehmen. Der Grund dafür sind „formelle Fehler“, die den Verantwortlichen des TSV Münster nach Ansicht der Bezirksfunktionäre beim Wechsel von Ismet Alkan vom SV Fellbach nach Münster unterlaufen seien. Der 24-Jährige, der in der vergangenen Saison zehnmal für den SVF in der Landesliga am Ball war, sei bei seinen bislang vier Einsätzen für den Stuttgarter Bezirksligisten nicht spielberechtigt gewesen – und damit sollen die zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage jeweils in ein 0:3 umgewandelt werden. Der TSV Münster hat Ismet Alkan nun zuletzt nicht mehr eingesetzt und Berufung gegen das in erster Instanz gefällte Urteil eingelegt. Und sich am Sonntag den Frust vom Leib geschossen: Gegen Croatia Zagreb Stuttgart gab es einen 6:1-Sieg.