Mit ihren Siegesserien haben sich der TSV Münchingen und der TSV Heimerdingen schon früh aus der unteren Tabellenhälfte der Landesliga verabschiedet. Im direkten Aufeinandertreffen sind nach sechs Niederlagen vor allem die Gäste gefragt.

Korntal-Münchingen/Rutesheim - Sie treffen sich auf Augenhöhe. Wenn der TSV Münchingen an diesem Samstag (15.30 Uhr) den TSV Heimerdingen zum Strohgäuderby empfängt, dann stehen sich nicht nur zwei geografische Nachbarn gegenüber. Nach vor allen Dingen in der ersten Rundenhälfte eher auseinanderlaufenden Saisonkurven sind die Teams der Trainer Dietmar Seethaler und Andreas Broß mittlerweile auch Tabellennachbarn – beide mit 40 Punkten, beide mit 52 Gegentoren. Lediglich in der Anzahl der erzielten Treffer hat der TSV Heimerdingen die Nase mit 53:51 vorne.

 

Beide haben sich schon frühzeitig aller Sorgen in Bezug auf den Klassenerhalt entledigt. Und das mit jeweils imposanten Serien. Der TSV Münchingen blieb zehnmal in Folge ungeschlagen, landete dabei acht Siege, sieben davon in Folge. Wer weiß, was ohne diesen Lauf passiert wäre. Nach zuvor acht Spielen ohne Sieg (dabei fünf Niederlagen) war die Mannschaft bis auf Rang 15 abgerutscht.

Mit sechs Siegen in Folge auf Platz zwei

So tief ging es für den TSV Heimerdingen zwar nie hinunter. Doch auch die Broß-Elf musste sich erst einmal von Platz zwölf aus hoch arbeiten. Als sie dann im März und April fünf Siege in Folge landete, klopfte sie plötzlich auf Platz zwei liegend ans Tor zur Verbandsliga an. Inzwischen ist der Club wieder auf Rang sechs abgerutscht. Zuletzt setzte es sechs Niederlagen am Stück. Ohne das stattliche Polster hätte es noch einmal ganz eng werden können.

So wollen sich die Mannen von Trainer Broß bestimmt nicht aus der Saison verabschieden. „Wir haben die Finger in die Wunde gelegt, warum es so gekommen ist“, sagt der Trainer. Anscheinend nicht tief genug. Denn auch beim Tabellenletzten in Leingarten ließ sich der TSV einen 1:0-Führung noch abnehmen und verlor mit 1:2. In fünf der letzten sechs Partien fehlte Kapitän Daniel Riffert wegen einer Fingerverletzung. Dass der Mittelfeldstratege eine zentrale Figur im Heimerdinger Spiel ist, ist keine Neuigkeit. Dass mit ihm aber beim TSV gleich alles steht und fällt, will Andreas Broß nicht ohne weiteres unterschreiben. Er würde es der Mannschaft damit auch zu einfach machen.

Kapitän Daniel Riffert wieder im Training

Inzwischen hat Daniel Riffert das Training wieder aufgenommen. Ein Einsatz von Beginn an ist nicht unwahrscheinlich. Alexander Frey und Berndt Schneider sind angeschlagen, Jörn Pribyl fehlt berufsbedingt, und Tobias Mutschler kehrt erst am Spieltag aus dem Kurzurlaub zurück. Dazu wurde Tim Schlichting nach seiner Roten Karte für zwei Spiele gesperrt und erlebt das Saisonfinale damit von der Tribüne aus.

Gar nicht vor Ort ist Münchingens Trainer Dietmar Seethaler. Wegen eines schon lange feststehenden privaten Termins übernimmt Michele Ancona das Kommando, seinen Heimspielabschied hatte der Coach also schon am Pfingstwochenende gegen Schluchtern. „Die Luft ist raus. Die Jungs sind alle ausgelaugt. Aber ich hoffe, dass das ein ordentliches Spiel gibt“, sagt Seethaler. Nachdem sie zuletzt gefehlt haben, werden Christian Buck und Nico Klenk aller Voraussicht nach von Beginn an auflaufen. Beide stehen in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung und bestreiten ihr vorerst letztes Heimspiel für Münchingen. Alleine schon wegen der schwarzen Heimerdinger Serie ist kaum mit einem lauen Sommerkick zu rechnen. Seethaler: „Ich versuche meinen Junge schon zu vermitteln, dass die noch einmal beißen werden.“

SKV Rutesheim (4.) – SV Leingarten (16.)

Warum eigentlich nicht eher so? Diese Frage kann getrost in beiden Lagern gestellt werden. Das schon abgestiegene Team aus Leingarten holte aus den letzten drei Spielen sieben, die Bilanz der Gastgeber steht bei zehn Zählern aus vier Begegnungen. Versäumtes kann ja noch nachgeholt werden – in der neuen Saison. Nicht mehr dabei sein wird dann Uwe Eberhard, der sich dem TSV Merklingen anschließt. Bislang ist das aber auch der einzige echte Abgang. Schlussmann Jens Rienhoff konzentriert sich auf das Training der Torspieler im Verein von der U 17 bis hin zur Landesliga.

Platz vier ist der SKV Rutesheim nicht mehr zu nehmen, der dritte Rang ist noch möglich, wenn die um einen Punkt besser stehende SG Sonnenhof Großaspach II patzt. „Es ist nicht kriegsentscheidend, ob es Platz drei oder vier wird“, sagt Trainer Rolf Kramer. In den letzten beiden Partien wird noch einmal so rotiert, dass alle Spieler einen Einsatz von Beginn an bekommen. „Das heißt aber nicht, dass wir keine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen werden“ (Kramer). Vor der Partie (Samstag, 15.30 Uhr) erhält Alexander Wellert den Ehrenpokal als von den Fans und Zuschauern gewählter Spieler des Jahres.