Auch gegen die Slowakei verwertete die deutsche Mannschaft nicht jede Torchance. „Wir müssen noch sorgsamer mit unseren Chancen umgehen, in Zukunft werden wir noch weniger bekommen“, sagte Joachim Löw deshalb. Entschlossener als in den Gruppenspielen aber war der Auftritt der Abteilung Attacke aber in jedem Fall. Was auch einem Offensivspieler zu verdanken war, dessen Wert für die Mannschaft vor Kurzem noch sehr umstritten war.

 

Julian Draxler hatte in den ersten beiden EM-Spielen eher gehemmt gewirkt und im dritten auf der Bank gesessen – ehe er im Achtelfinale mit einem Tor und einer Vorlage plötzlich nicht mehr zu halten war. Der Wolfsburger bereicherte das deutsche Offensivspiel um ein Puzzleteil, das bislang gefehlt hatte: Dribblings. Sie zu versuchen war der Auftrag, den Draxler vor dem Spiel vom Bundestrainer bekommen hatte. Er setzte ihn gewissenhaft in die Tat um – und bereitete auf diese Weise das 2:0 vor. „Man malt sich vor einem Spiel immer aus, wie es im Idealfall laufen könnte“, sagt Draxler, „diesmal ist es so gekommen.“ Die beste Nachricht für Löw ist aber: In Mario Götze, André Schürrle und Leroy Sané hat er weitere Asse im Ärmel.