Vom ersten Tag der EM an hat sich Jérôme Boateng in herausragender Form präsentiert – sein gewaltiger Jubelsprung nach dem 1:0 gegen die Slowakei belegte, dass er nach seiner Wadenverhärtung auch körperlich wieder in Schuss ist. Mats Hummels, in der Vorbereitung ebenfalls an der Wade verletzt, stieg erst im zweiten Gruppenspiel ein, bot aber ebenfalls sofort Top-Niveau. Und weil hinter dem vielleicht besten Innenverteidigerduo der Welt in Manuel Neuer auch der beste Torhüter steht, weiß Joachim Löw: „Es ist nicht so einfach, gegen uns ein Tor zu schießen.“ In vier EM-Spielen ist das bislang keinem Gegner gelungen, was nicht allein an der individuellen Klasse der deutschen Verteidiger liegt, sondern an der gesamten taktischen Ausrichtung.

 

„Wir wissen noch von der WM in Brasilien, dass man in den K.o-Spielen aus einer guten Defensive heraus spielen muss“, sagt der Mittelfeldspieler Toni Kroos. Ab dem Viertelfinale kassierte das Team damals nur ein Tor. Zwar werden gegen die starken Gegner die Defensivqualitäten von Joshua Kimmich erst noch auf die Probe gestellt. Doch gilt der Rechtsverteidiger dank seiner Spielintelligenz schon jetzt als Entdeckung.