Neun Vereine wollen ihre stärksten Jugendfußballspieler zum Ruhme von Esslingen bündeln. Der neue Name: FC Esslingen.  

Esslingen - Esslingen soll aus seinem Fußball-Dornröschenschlaf erweckt werden. Wachküssen soll die - im besten Fall - in der Siebtklassigkeit herumdämmernden Esslinger Kicker der Nachwuchs. Bereits im Oktober könnte es so weit sein und der FC Esslingen die Augen aufschlagen - pardon: gegründet werden.

 

Im Dezember 2010 hatten sich die Vorsitzenden der neun Vereine, in denen in der Stadt Jugendfußball angeboten wird, bereit erklärt, die Gründung eines stadtweiten Talentfördervereins zu unterstützen. Mittlerweile, so berichtet der designierte Finanzvorstand des FC Esslingen, Thomas Pakai, sind auch die finanziellen Rahmenbedingen durch Spendenzusagen weitestgehend gesichert. Die Verantwortlichen seien optimistisch, den uralten Traum vom FC Esslingen verwirklichen zu können. Zwar, so Pakai, sei man noch am Klinkenputzen bei der örtlichen Wirtschaft, aber der größte Teil der jährlich benötigten 80.000 Euro sei bereits zugesagt.

Mehr als nur ein Verein mit Spitzenspielern

Seit Martin Hägele, der ehemalige Profi und Jugendkoordinator des VfB Stuttgart, zu seinem Stammverein, dem TSV Wäldenbronn, zurückgekehrt ist, kämpft der Fußballverrückte unermüdlich um Unterstützung für sein außergewöhnliches Fußballmodell. Hägele geht es nämlich nicht nur darum, die stärksten Esslinger Jugendspieler der Stadt in einem Verein zusammenzubringen, um aus ihnen unter professioneller Anleitung Spitzenmannschaften in verschiedenen Altersklassen zu formen.

Er verfolgt damit auch soziale Ziele. Zum einen sollen die Talente wohnortnah und in ihrem sozialen Umfeld an den Spitzensport herangeführt werden. Das erhöhe die Chance, nicht nur gute Fußballer auszubilden, sondern auch starke Persönlichkeiten zu formen. Zum anderen nehme der Spitzenverein den Druck von den nicht ganz so talentierten aber begeisterten Nachwuchsfußballern. Denn für sie werde es dann mehr Einsatzmöglichkeiten in ihren bisherigen Vereinen geben. Dort müsse der Spaß am Spiel betont werden. Unterstützung erhält Hägele vom Württembergischen Fußballverband, der in dem Projekt ein zukunftsträchtiges Modell sieht. Wenn alles wie erwartet läuft, sollen im September 2012 sechs Jugendmannschaften zum Ruhme von Esslingen antreten.