Trainer Daniel Riffert ist mit dem vierten Platz des TSV Heimerdingen nach der Vorrunde in der Landesliga ganz zufrieden – aber die Bilanz könnte besser sein.

Mit Tabellenplatz vier liegt der TSV Heimerdingen nach der Vorrunde einen Rang hinter dem ausgegebenen Saisonziel Top Drei. Wobei sich dieses ein Stück weit relativiert hat: Platz eins dürfte an Türkspor Neckarsulm um den ehemaligen Kickers-Stürmer Cristian Giles Sanchez und den türkischen Ex-Zweitliga-Profi Tevfik Altindag vergeben sein, Türkspor führt die Tabelle mit zwölf Punkten Vorsprung an. „Die sind dank ihrer zahlreichen Spieler mit Oberligaerfahrung aufwärts konstant und werden nicht mehr zu verdrängen sein“, glaubt TSV-Coach Daniel Riffert. Selbst wenn die Mannschaft schlecht spiele, bringe sie eine Partie mit einem Sieg nach Hause.

 

Er rechnet in der Rückrunde mit einem Dreikampf um Rang zwei zwischen dem TSV Crailsheim, dem FV Löchgau und seinem Team, die durch fünf Zähler getrennt auf den Plätzen zwei bis vier liegen. „Entscheidend wird sein, dass wir in der Rückrunde mehr Konstanz in unsere Spiele kriegen“, sagt Riffert. Die Stärken der Grün-Weißen liegen klar in der Offensive: Mit 56 Treffern stellt der TSV den besten Angriff der Liga, für fast ein Drittel davon ist Stürmer Lars Ruckh verantwortlich, der die Torjägerliste mit 18 Treffern anführt. Es folgt Offensiv-Routinier Michele Ancona mit neun Toren.

Deutlich steigern müssen sich die Kicker in der Defensive: Mehr als 39 Gegentreffer haben nur drei andere Teams hinnehmen müssen, die alle auf Abstiegsrängen stehen. „Die Abwehrarbeit fängt im Sturm an, da muss die Mannschaft besser gegen den Ball arbeiten“, fordert Riffert. Möglicherweise dürfe das Team nicht mehr so häufig ins Risiko gehen und lieber hinten absichern als vorne noch einen Treffer mehr zu erzielen. Es ist jedoch nicht Grundsätzliches, was der TSV-Trainer an der Abwehrarbeit bemängelt. „Die schlechte Bilanz von 39 Gegentoren steht nur deshalb zu Buche, weil wir vier oder fünf Spiele mit vielen Gegentreffern hatten“, erläutert er. Dazu gehören die 1:5-Pleiten gegen Neckarrems und in Obersontheim sowie das 4:4 beim VfR Heilbronn.

Diese Partien bewertet Riffert aber unterschiedlich. „In Obersontheim war beim Gegner jeder Schuss ein Treffer, während bei uns nichts reingehen wollte“, erinnert er sich. In Heilbronn hätte es nach trotz einer Stunde in Unterzahl zum Sieg reichen müssen, da das Team dreimal geführt habe. Das Spiel gegen Neckarrems sieht Riffert nicht so schlecht wie es das 1:5 nahelegt: „In der ersten Halbzeit haben wir einen Elfmeter verschossen und Großchancen zum 1:1 und 2:2 vergeben“, bedauert er. Richtig geärgert hat er sich nur über das 2:3 bei der SG Oppenweiler-Strümpfelbach, weil sich die Mannschaft beim Kellerkind einen 2:0-Vorsprung aus der Hand habe nehmen lassen. Nach Rifferts Hochrechnung haben die 39 Gegentore in der Summe fünf bis acht Punkte gekostet.

Hohe Fluktuation im Kader

Gefreut hat sich der Heimerdinger Coach , dass es gelungen sei, trotz zehn Neuzugängen und elf Abgängen wieder ein Team zu formen. „Da ist echt was zusammengewachsen, die Spieler verlieren trotz mancher Belastung im Training nicht den Spaß“, ist Riffert zufrieden. Alle Neuzugänge seien sehr wichtig für das Team geworden, einige – wie Jens Peringer mit Nasenbeinbruch – hätten Pech mit Verletzungen gehabt. Dass Haris Gudzevic, der mit der Empfehlung von 31 Bezirksligatoren gekommen war, nur fünf Treffer erzielt hat, sieht der Coach nicht negativ: „Er hat unglaublich viel für die Mannschaft gearbeitet und stets ein Auge für die Nebenleute“, lobt er den Angreifer.

Große personelle Veränderungen wird es in der Winterpause wohl nicht geben. Lediglich der lange verletzte Altin Maliqi will einen Neuanfang in der Bezirksliga machen. Zudem steht Abwehrmann Matthias Kolb nicht mehr zur Verfügung, da er zum Studium nach Karlsruhe geht. Mit potenziellen Neuzugängen, vorwiegend für die Defensive und die Flügel, werden Gespräche geführt. Am 23. Januar bittet Daniel Riffert wieder zum Trainingsauftakt – schon das erste Spiel am 5. März wird richtungsweisend sein, wenn der TSV beim TSV Crailsheim antritt. Und der hat aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen: Ersatzgeschwächte kassierte das Team aus Hohenlohe beim TSV mit 2:8 die höchste Niederlage der Hinrunde.